Plusvisionen

BMW Tesla Aktie // The Good, the Bad and the Ugly

Schöner lässt sich Börse, mit all ihnen Niederungen und Höhen, nicht darstellen als derzeit an der Performance der Aktien von BMW und Tesla. Beides sind – im Prinzip – Autobauer. BMW wird am Aktienmarkt mit einem Wert von rund 53 Milliarden Euro gehandelt und Tesla mit etwa 43 Milliarden Euro. Jetzt haben beide Quartalszahlen vorgelegt, die zum Augenreiben verführen.

Zunächst zu BMW: Hier steht im zweiten Quartal unter dem Strich ein Konzernüberschuss von 2.083 Millionen Euro, minus 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Halbjahr lag der Nettogewinn bei 4.383 Millionen Euro (minus 2,4 Prozent). Vor Steuern betrug in diesem Zeitraum die Marge (Ebt) 12,7 Prozent.

Bleibt es bei diesen Zahlen könnte das auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut sechs für die BMW-Aktie in diesem Jahr hinauslaufen, auf der Basis des derzeitigen Kursniveaus. Das heißt, die Aktionäre wollen schon nach sechs Jahren ihren Einsatz über den Gewinn wieder herein verdient (amortisiert) haben – das ist keine Zeit für ein Unternehmensinvestment. Anders ausgedrückt: Die Börse traut BMW nicht über den Weg, trotz jahrelanger Erfolge, einer üppigen Dividende (Dividenden-Rendite von mehr als vier Prozent) und eines bestätigten Ausblicks.

Nun zu Tesla: Das Unternehmen tut sich nach wie vor schwer Autos in Serie zu produzieren (Model 3). Im zweiten Quartal liefen 53.339 Fahrzeuge vom Band, bei BMW waren es 637.878 (seit Jahresbeginn 60.660 elektrifizierte Fahrzeuge). Im zweiten Quartal verbrannte (Verlust) Tesla 742 Millionen Dollar (1,5 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr), auch hier werden die (großen) Probleme bei der Produktion sichtbar.

Immerhin: Tesla hat noch 2,2 Milliarden Dollar in der Kasse (bei Schulden von 22,6 Milliarden Dollar), doch wird weiter mit vollen Händen ausgegeben, dürften Kapitalbeschaffungsmaßnahmen nicht lange auf sich warten lassen (von den Kunden wird ohnehin schon eine Reservierungsgebühr verlangt).

Und an der Börse? Dort fällt BMW als Reaktion auf die zahlen um 1,6 Prozent und die Tesla-Aktie klettert um 8,7 Prozent. Wie das? Nun, die Zahlen bei BMW waren tendenziell schlechter und bei Tesla besser als erwartet, was aber nur kurzfristig wirken wird. Längerfristig glänzt Tesla noch immer durch eine sehr hohe Bruttomarge von rund 20 Prozent, was die Börse honoriert. Ob diese beim Eintritt in eine Art Massenmarkt zu halten sein wird? Wohl kaum.

Die Tesla-Aktie bleibt ein Wunder – oder wie sagte einst John Maynard Keynes: „Der Markt kann länger irrational bleiben, als Sie liquide.“ BMW ist als Value-Investment verlockend. Derivate sind auf beide Titel reichlich verfügbar, auch Short-Hebelprodukte auf Tesla (Beispiel: PP9JWP) oder Discounter für den Seitwärtstrend auf BMW (Beispiel: TR2GHP).

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BMW-Aktie (Wochenchart): Seitwärtsbewegung

BMW, Aktie, Chart

Tesla-Aktie (Wochenchart): Aufwärtstrend angeknackst

Bildquelle: Tesla
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