Plusvisionen

BMW-Aktie // Gewinnwarnung trifft auf Schnäppchenpreis

Bildgquelle: BMW, ©Martin Hangen/hangenfoto

Die BMW-Aktie kommt nun schon seit Frühjahr 2016 nicht mehr so recht vom Fleck (siehe Wochenchart Vorzugsaktie unten). Dabei haben sich die Gewinne durchaus ansprechend entwickelt. Zur Erinnerung: 2015 betrug der Jahresüberschuss 6,4 Milliarden Euro, 2106 lag er bei 6,9 Milliarden Euro und 2017 sogar bei 8,7 Milliarden Euro.

Die Konzern-Marge (Ebt) kletterte dabei marginal von 10,0 auf 10,8 Prozent. Im Kerngeschäft (Automobile) verschlechterte sich die Marge jedoch von 9,2 (2015) auf 8,9 Prozent. Für diese Jahr hatte BMW eigentlich eine Marge von acht bis zehn Prozent in Aussicht gestellt. Daraus wird nun nicht mehr. Sie soll nunmehr „mindestens sieben Prozent“ betragen. Ups.

Für die Börse war das ein Schock. In der Folge sackte die Vorzugsaktie bis auf knapp 66 Euro ab. Derzeit kommt BMW nur noch auf einen Marktwert von 51 Milliarden Euro, was im Verhältnis zum letztjährigen Überschuss ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 5,9 bedeutet.

Anders ausgedrückt: Die Anleger trauen BMW nicht mehr über die Fahrspur und wollen deshalb ihren Einsatz schon nach sechs Jahren wieder über den Gewinn hereinverdient haben. Nicht zu vergessen ist die Dividende von zuletzt 4,02 Euro je Vorzugsaktie. Diese bringt aktuelle eine Dividenden-Rendite von erstaunlichen sechs Prozent und somit einen hübschen Zusatzgewinn.

Bloody History. BMW hat schließlich vor rückläufigen Gewinnen gewarnt, wovon vermutlich auch die Dividende nicht unbeeinflusst bleibt. Aber andererseits ist die Bewertung spottend niedrig. Auf dem derzeitigen Niveau könnte sich der Gewinn halbieren – und das KGV würde noch immer nur zwölf betragen. Die Börse hat somit schon einige Rückschläge vorweggenommen.

Das könnten sein: Hohe Investitionen für Elektromobilität, Kosten für Diesel-Hardware-Nachrüstungen, Zölle aufgrund von Handelsstreitigkeiten, eine rückläufige Konjunktur und jüngst auch ein Zwist zwischen den freien BMW-Händlern und der Zentrale. Letztlich geht es in diesem Streit darum, dass die Händler mehr abgeben sollen, Marge und Kundendaten.

Davon ist der Handel natürlich alles andere als begeistert, zumal gleichzeitig Investitionen in Verkaufsräume von BMW erwartet werden [bekannt auch von Opel, nachdem es dort so anfing, war es mit Opel bald zu Ende, A.d.R.]. Der Verteilungskämpfe haben offenbar schon begonnen. Als Begründung für die Gewinnwarnung wurden „erhebliche Angebotsverwerfungen“ und eine „unerwartet hohen Wettbewerbsintensität“ angeführt. Das würde zu den Steitigkeiten passen.

Die BMW-Aktie ist gut nach unten abgesichert, was längerfristig für eine Fortsetzung der breiten Seitwärtsbewegung spricht. Kurzfristig könnte die Charttechnik belasten und womöglich sogar noch tiefere Kurse bescheren.

Im Seitwärtstrend könnte auch ein Discount-Zertifikat interessant sein. Beispiel: HW41P9 mit einen Verlustpuffer von 10,9 Prozent. Maximal ist mit diesem Papier eine Rendite von 4,3 Prozent möglich, wenn am 21. Dezember 2019 der Cap bei 70 Euro (bezieht sich auf die BMW-Stämme) nicht unterschritten ist.

Wer kurzfristig sehr pessimistisch für BMW (Stämme) eingestellt ist, könnte auch zu einem Turbo Short greifen. Beispiel: HY7QHM ohne Laufzeitbegrenzung einem einem Hebel von 2,0.

Mögen die Kurse mit Ihnen sein.

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BMW-Aktie (Vorzüge, Wochenchart): Haltelinie im Seitwärtstrend

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Bildgquelle: BMW, ©Martin Hangen/hangenfoto
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