Plusvisionen

Hornbach Holding-Aktie // Abgestraft nach zu defensiver Prognose

Bildquelle: Hornbach Holding

Die Zahlen der Hornbach Holding für das Geschäftsjahr 2020/21 (per 28. Februar) können sich sehen lassen. Der Umsatz stieg um 15,4 Prozent auf rund 5,5 Milliarden Euro. Der Online-Umsatz, einschließlich Click & Collect, verdoppelte sich und ist dabei für rund 17 Prozent der Gesamterlöse verantwortlich gewesen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) zog um 44 Prozent auf 326,4 Millionen Euro an und nach Steuern blieben 201,4 Millionen Euro übrig, was einem Plus von 63 Prozent entspricht. Trotzdem rutscht die Aktie der Hornbach Holding (608340) am heutigen Donnerstag kräftig ab, da der Ausblick zu vorsichtig ist.

Zwar ist der Baumarktkonzern trotz Pandemie-Beschränkungen gut in das neue Geschäftsjahr 2021/22 gestartet. Trotzdem geht die Verwaltung davon aus, dass der Umsatz nur in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Beim Ebit soll der Endwert gar unter dem Vorjahreswert liegen, jedoch das Ergebnis aus 2019/20 von 227 Millionen Euro klar übertreffen. Diese Werte liegen deutlich unter den bisherigen Prognosen der Analysten, weshalb es zu den hohen Kursverlusten von rund sieben Prozent kommt.

Wir gehen allerdings davon aus, dass Hornbach extrem defensiv prognostiziert hat. Denn das Baumarktgeschäft wird auch in den kommenden Monaten sehr gut laufen. Der private Handwerker hat in der Pandemie viel Spaß an der Arbeit in den eigenen vier Wänden gefunden. Zudem sind viele Projekte noch nicht abgeschlossen. Hinzu kommt der weiterhin hohe Bedarf von der professionellen Seite, also den Handwerksbetrieben. Sie sind weiter voll ausgelastet und nutzen daher immer mehr Baumärkte für den Produktkauf, da die Artikel dort schnell verfügbar sind. Wir gehen daher davon aus, dass die Holding ihre Ziele im Jahresverlauf nach oben revidieren wird.

Entsprechend positiv sind wir für den weiteren Kursverlauf eingestellt. Denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 und einer Dividenden-Rendite von rund zwei Prozent gibt es klare Kaufargumente. Charttechnisch ist das Papier allerdings nun angeschlagen, weshalb der Kurs nochmals bis in den Bereich um 80 Euro abrutschen kann. Spätestens dort sammeln clevere Anleger den Titel ein, gegebenenfalls mit Limitorders knapp über dieser Marke.

Wir bevorzugen übrigens weiter die im SDAX enthaltene Holding-Aktie (608340) gegenüber dem Hornbach Baumarkt-Papier (608440) aufgrund der höheren Handelsliquidität. Bei der Holding handelt es sich um den Mutterkonzern, der zu 37,5 Prozent einer Treuhandgesellschaft der Gründerfamilie Hornbach gehört. Die restlichen Anteile befinden sich im Streubesitz. Die mit Abstand wichtigste Beteiligung dieser Gesellschaft ist die Hornbach Baumarkt AG. Sie gehört zu 76,4 Prozent der Holding, der Rest liegt im Streubesitz.

Hornbach Holding (Tageschart): Herbe Verluste nach der Prognose

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