Plusvisionen

Siemens-Aktie // Höhere Prognosen lassen Anleger kalt

Bildquelle: Siemens

Höhere Prognosen sorgen normalerweise für steigende Kurse. Nicht so bei Siemens. Hier ging es am gestrigen Donnerstag leicht abwärts, nachdem der neue Konzernlenker Roland Busch seine Mittelfristplanung aktualisiert hat. Im Detail: Der Umsatz soll in den kommenden drei bis fünf Jahre durchschnittlich um fünf bis sieben Prozent steigen. Die alte Prognose sah ein jährliches Plus von vier bis fünf Prozent zu. Beim Ergebnis je Aktie soll es nun pro Jahr ein hohes einstelliges Prozentwachstum geben, was einem Gewinnzuwachs von mindestens acht Prozent entspricht.

Eigentlich sind die neuen Ziele keine große Überraschung. Denn der große Umbau des Konzerns ist mit der Abspaltung des Energiegeschäfts abgeschlossen. Spannend ist aber die Nachricht, dass die Aktionäre über weitere Aktienrückkäufe (für rund drei Milliarden Euro) und einer weiter steigenden Dividende an den Erfolgen des Unternehmens stärker teilhaben sollen. Im Detail teilten die Münchner mit, dass ein einmal erreichtes Dividenden-Niveau in den Folgejahren nicht mehr unterschritten werden soll.

Auch für das laufende Geschäftsjahr, welches bei Siemens traditionell zum 30. September endet, gibt es nun konkrete Ziele. So soll der Gewinn nach Steuern zwischen 5,7 und 6,2 Milliarden Euro erreichen – unter Berücksichtigung der Belastungen, aus der Übernahme der kalifornischen Varian Medical Systems. Diese Einmalkosten waren bislang in den Prognosen nicht enthalten. Somit ist wieder ein Unsicherheitsfaktor aus den Schätzungen genommen.

Dass die Siemens-Aktie (723610) trotzdem nicht zulegen konnte, liegt der guten Performance der vergangenen Monate. So kletterte der Wert auf Jahressicht um mehr als 30 Prozent. Zudem ist das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 und einer Dividenden-Rendite von 2,7 Prozent in der historischen Betrachtung nicht mehr ganz billig. Trotzdem sehen wir für Langfristanleger weiterhin Einstiegschancen in schwächeren Marktphasen oder knapp oberhalb der Marke von 130 Euro.

Etwas defensiver ist ein Bonus-Zertifikat mit Cap (PF51SK). Es bringt eine Maximalrendite von 8,3 Prozent (16,8 Prozent p.a.), sofern die Siemens-Aktie bis zum 17. Dezember 2021 über 110 Euro (Abstand: 18,1 Prozent) verbleibt. Gelingt dies nicht, tilgt der Emittent in Cash, entsprechend dem dann gültigen Aktienkurs.

Siemens-Aktie (Tageschart): bei 130 Euro gut unterstützt

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