Plusvisionen

Hochtief-Aktie // Noch ist Luft nach oben

Bildquelle: Hochtief

Wer mit dem Auto oder dem Wohnmobil in Spanien urlaubt, der wird für die Straßen-Nutzung via Maut-Gebühr zur Kasse gebeten. Das Geld wandert auf manchen Strecken in den Taschen des Betreibers Abertis, an dem Hochtief seit 2018 rund 20 Prozent hält.

Das Infrastrukturunternehmen besitzt zudem Parkhäuser und betreibt Flughäfen. Kein Wunder, dass Corona mit Ausgangsbeschränkungen und Reiseverbote sehr schnell spürbar wurden und bei Hochtief bereits das erste Quartal mit einem fehlenden Ergebnisbeitrag von rund 20 Millionen Euro belasteten.

Da aber das Kerngeschäft des deutschen Bauriesen rund um den Erdball noch gut lief, sahen auch die Quartalsdaten des Konzerns gut aus: Mit einem Umsatzplus von 7,4 Prozent auf 6,16 Milliarden Euro und einem Minus von 6,8 Prozent auf 123,7 Millionen Euro beim bereinigten Ergebnis war der Start ins Geschäftsjahr ordentlich.

Im zweiten Quartal wurden die Covid-19-Auswirkungen aber sichtbarer: Der bereinigte Gewinn sank auf 103,1 Millionen Euro, was einem Minus von 37 Prozent zum Vorjahr entspricht. Wenn man aber die Entwicklung bei Abertis herausrechnet, war das Minus mit 8,1 Prozent deutlich überschaubarer. Ähnlich entwickelte sich der Umsatz, der um rund 8 Prozent auf 5,79 Milliarden Euro sank.

Auch in den Zeiten der harten Ausgangsbeschränkungen hatte Hochtief viel zu tun, wie auch an einem hohen Auftragsbestand ablesbar war. So sieht Vorstandschef Marcelino Fernández Verdes weiterhin ein hohes Investitionspotenzial.

Laut seinen Aussagen erkennt Hochtief in Nordamerika, in der Region Asien-Pazifik und Europa für das laufende Jahr Zielobjekte im Wert von rund 100 Milliarden Euro und für die Zeit darüber hinaus weitere Projekte im Volumen von 500 Milliarden Euro. Der CEO geht davon aus, dass Regierungen verschiedener Staaten zur Ankurbelung der Wirtschaft in die Infrastruktur investierten.

Obwohl das Management weiter keine Jahresprognose herausgibt, hat die Hochtief-Aktie (607000), die im Crash bis auf 41,58 Euro durchgereicht wurden war, mit einem Kursniveau um 78 Euro einen Großteil der Corona-Verluste wieder aufgeholt. Das Jahreshoch bei 121,90 Euro vom Januar ist aber noch in weiter Ferne.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von elf ist der Titel aber fundamental günstig. Und wenn der Vorstand in den kommenden Wochen auch noch eine Jahresprognose abliefert, dürften zumindest dreistellige Kursnotierungen wieder erreichbar sein. Langfristanleger können daher zugreifen.

Wer lieber etwas defensiver investieren möchte, der greift zu einem Bonus-Zertifikat mit Cap (SB0KNU). Es bringt eine Maximalrendite von 6 Prozent oder 17,5 Prozent p.a., wenn die Aktie bis zum 18. Dezember stets über 54 Euro notiert. Erweist sich der 30-Prozent-Puffer überraschend als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent via Aktienlieferung.

Hochtief-Aktie (Tageschart): Jahreshoch ist noch weit entfernt

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