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Aareal Bank-Aktie // Heftig abgestraft

Bildquelle: Aareal Bank

Eigentlich ist es keine Überraschung, dass die Aktie eines Immobilien-Finanzierers im Corona-Börsencrash massiv unter die Räder kommt, denn niemand kann sagen, ob die Schuldner ihren Verpflichtungen, weil zum Beispiel Mietzahlungen ausbleiben, tatsächlich nachkommen können. Doch das Geschäftsmodell der Aareal Bank sieht etwas anders aus. Denn die Wiesbadener geben die Risiken meist zeitnah an andere Marktteilnehmer und Käufer von Anleihen weiter.

Trotzdem brach der Aareal-Aktienkurs (540811) vom Januar-Hoch bei 31,87 Euro bis auf ein Zwischentief bei 12,30 Euro an diesem Montag ein, ehe es am Dienstag zu einer technischen Gegenbewegung kam und der Wert wieder über 13,50 Euro kletterte.

Dem Unternehmen wurde vom Kapitalmarkt übelgenommen, dass er ein Kündigungsrecht für eine ausstehende Tier1-Anleihe nicht wahrgenommen hat. Der Bond mit Volumen von 300 Millionen Euro wird mit 7,625 Prozent verzinst, notiert allerdings – durch die Baisse – deutlich unter pari, hätte aber zu 100 Prozent getilgt werden müssen.

Deshalb dürfte es günstiger sein, dass Aareal Stücke am Markt einsammelt und damit das ausstehende Volumen reduziert. Ob dies bereits geschah ist allerdings unsicher, denn es kann sein, dass die Wiesbadener im aktuellen Marktumfeld ihre eigene Cash-Position als Sicherheitspolster nicht reduzieren wollen. In Summe können wir die Nichtkündigung aber gut nachvollziehen, zumal sie nun jährlich kündbar ist.

Und auch die sonstigen Risiken, die durch die Corona-Krise entstanden sind, dürften aktuell kleiner werden. Denn Bundes- und Landesregierungen übertreffen sich nahezu täglich mit neuen Rettungs- und Hilfsprogrammen, insbesondere im Bereich von Kreditausfällen.

Zudem steht fest, dass die Corona-Krise ein temporäres Ereignis ist, dass mit höchster Wahrscheinlichkeit überwunden wird. Allerdings ist der Zeitpunkt nicht seriös prognostizierbar, weshalb mutige Langfristanleger bei der Aareal-Bank (540811) schwache Tage zum Einstieg nutzen können, da bislang die Dividenden-Zahlung (2,00 Euro) nicht von Vorstandschef Hermann J. Merkens ausesetzt worden ist. Noch soll die Hauptversammlung am 27. Mai stattfinden, wenngleich schon viele Unternehmen den Termin nach hinten geschoben haben.

Sinnvoll wären sicherlich für diesen Basiswert attraktive Discounter, deren Cap im Bereich um das aktuelle Kursniveau liegen und bei Endfälligkeit in Aktien liefern, wenn die Aktie unter dem Cap durchs Ziel geht. Doch leider hat derzeit nur die DZ Bank solche Discounter mit überschaubarer Laufzeit im Angebot. Das Problem: Es gibt in jedem Fall eine Barabfindung, weshalb sie als Einstiegshilfe ungeeignet sind.

Aareal Bank-Aktie (Tageschart): krasser Absturz

Aareal Bank Aktie

 

Bildquelle: Aareal Bank
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