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Commerzbank-Aktie // Ein Ukraine- und Zins-Verlierer?

Bildquelle: Commerzbank AG

Eine beeindruckende Rallye hatte die Commerzbank-Aktie (CBK100) in den vergangenen Monaten aufs Parkett gezaubert. Das schon dem Untergang geweihte Bankhaus profitierte dabei vor allem von der Hoffnung auf steigende Zinsen. Denn die Marktteilnehmer billigten den „Gelben“ nur Chancen zu, wenn über kletternde Zinsen wieder eine höhere Zinsmarge möglich ist, die echte Gewinne verspricht.

So sprang der Titel auf Sicht von drei Monaten rund ein Drittel nach oben. Auf Sicht eines Jahres ging es har um mehr als 70 Prozent in die Höhe. Die Ukraine-Krise macht die Coba-Aktie (CBK100) aber heute zum Verlierer. Die Erklärung ist einfach: Mit den neuen Unsicherheiten im Russland-Ukraine-Konflikt werden die Energiepreise weiter klettern und damit die Weltwirtschaft belasten.

Noch ist zwar noch nicht absehbar, wie sich mögliche Sanktionen gegen Russland auswirken werden. Fest steht aber, dass vor allem Deutschland ein gewaltiges Energieproblem haben wird. Denn sowohl die beiden Regierungen unter Gerhard Schröder als auch die Angela-Merkel-Ära waren davon geprägt, unser Land abhängig von russischem Öl und Gas zu machen. Bestes Beispiel dafür ist der Ausstieg aus der Kernenergie, der diesen Trend verschärft hat und damit erst Projekte wie Nord Stream 1 und 2 zwingend nötig gemacht hat.

So ist aktuell zu befürchten, dass Deutschland auch innerhalb Europas der großen Verlierer der Eskalation im Osten Europas wird. Als Folge dürften die Zinsen hierzulande – trotz der Gemeinschaftswährung Euro – auf niedrigem Niveau verweilen, da Deutschland der größte Player in Europa ist. Und schon ist die Fantasie um die Commerzbank dahin. Wir gehen daher davon aus, dass sich die „Gelbe-Aktie“ in den kommenden Wochen eher schwächer als der Gesamtmarkt entwickeln wird, obwohl der Konzern auch an anderen Stellen inzwischen Fortschritte im Umstrukturierungsprozess erzielt hat. Direktengagements drängen sich daher kurzfristig nicht auf.

Als ausichstreich stufen wir hingegen ein Reverse Bonus-Zertifikat (GK0T2X). Es bringt eine Bonus-Rendite von 14,9 Prozent oder hochgerechneten 45,6 Prozent p.a., wenn die Commerzbank-Aktie bis zum 17. Juni 2022 stets unter 11,50 Euro (Abstand aktuell: 29,1 Prozent) verweilt. Gelingt dies nicht, dann droht Anlegern ein Minus, da die Kursgewinne der Aktie in Verluste beim Zertifikat gewandelt werden. Ein Anstieg über 11,50 Euro scheint aber auch charttechnisch unwahrscheinlich, da bei 10 Euro und bei 11 Euro dickere Widerstände warten. Zudem wäre die Coba-Aktie dann auf dem höchsten Niveau seit 2018.

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Commerzbank, Aktie, Chart

Bildquelle: Commerzbank AG, Chartquelle: Guidants.com
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