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Quantitative Teasing // Die besten Tweets zur EZB-Sitzung

Draghi hat geliefert. Die Europäischen Zentralbank (EZB) wird von März 2015 bis September 2016 monatlich 60 Milliarden Euro Staatsanleihen aus der Eurozone kaufen. Insgesamt kommt die satte Summe von 1.140 Milliarden Euro zusammen. Damit können die Märkte mehr als zufrieden sein. Die Prognosen hatten im Durchschnitt bei 50 Milliarden Euro begrenzt auf ein Jahr gelegen. Gekauft werden Laufzeiten zwischen 2 und 30 Jahren. [Btw. vielleicht sollte mal Anleihen mit 100-jähriger Laufzeit eingeführt werden?] Es gibt eine Begrenzung von 30 Prozent je Emittent und 25 je Emission. Es werden somit maximal rund ein Drittel der Schulden eines Euro-Mitglieds gekauft. Die Gefahr von Blasen bei Vermögenswerten sieht EZB-Präsident Mario Draghi nicht.

Bonmot: Die Pressekonferenz hatte verspätet begonnen, weil Mario Draghi im Fahrstuhl festsaß. Hatte vielleicht Bundesbank-Präsident Jens Weidmann die Tür verriegelt?

Nun ist Draghi gefordert. Er muss klarmachen, dass es sich beim Kauf von Staatsanleihen mit frisch gedrucktem Geld (Quantitative Easing – QE) nicht etwa um eine verdeckte Staatsfinanzierung handelt oder eine Inflationierung bereits bestehender Banken- und Staatsschulden. QE darf einzig als Maßnahme zur Rettung und Gesundung der Eurozone erscheinen, schließlich leidet diese unter einer hartnäckigen Konjunkturschwäche und rückläufigen Inflationsraten. Beides will die EZB – die sich ja auch intensiv um die Wirtschaft kümmert, ganz im Gegensatz zur Tradition der Bundesbank – beenden.

Eine Geldschwemme soll es richten, ähnlich wie in den USA oder in Großbritannien. In diesen Ländern wurden bereits von den jeweiligen Notenbanken die eigenen Staatsschulden gekauft. Die amerikanische Federal Reserve (Fed) hat dafür rund 4 Billionen Dollar ausgegeben – oder anders gesagt: gedruckt. Augenscheinlich mit Erfolg: In den USA läuft die Wirtschaft wieder recht gut, auch wenn die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt mit dem wachsenden Niedriglohnsektor und rückläufigen Löhnen durchaus Schatten wirft. Auch in Japan kauft die Notenbank kräftig. Dort sind es umgerechnet rund 550 Millionen Euro jährlich. Allerdings mit etwas bescheidenerem konjunkturellen Blüten.

Wir werden sehen, ob uns Draghi reich-druckt.

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Bildquelle: ECB/Flickr[divider_flat]
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