Plusvisionen

Prosus-Aktie // Neuling mit vielen Perlen und guter Index-Chance

Im Herbst spaltete die australische Naspers ihr Beteiligungsgeschäft ab und brachte es unter dem Namen Prosus als eigenständige Gesellschaft an die Börse. Dabei platzierte der Medienkonzern rund 1,62 Milliarden Aktien an der Euronext in Amsterdam und hält aber mit 73 Prozent weiter die Fäden in der Hand. Schon nach dem ersten Börsentag war der Neuling 120 Milliarden Euro schwer. Möglich machte diese Bewertung das ausgegliederte Portfolio.

Die größte Perle darin ist die 31-Prozent-Beteiligung am chinesischen Internetgiganten Tencent. Auch ans Essen haben die Macher gedacht und sich 22 Prozent an Delivery Hero gesichert. Zudem richteten sich die Blicke nach Russland. Dort hält man 28 Prozent am Internetriesen mail.ru, der neben eigenen Beteiligungen die wichtigsten Pages Russlands betreibt. Zudem besitzt Prosus zahlreiche weitere „Steaks“ an 40 Unternehmen rund ums Internet, um neue Technologien und im Gesundheitssektor.

Dabei zeigt sich das Management durchaus hungrig: Im Dezember stieg Prosus in die Übernahmeschlacht um den Delivery Hero-Rivalen Just-Eat ein, unterlag aber mit Takeaway einem dritten Mitbewerber. Trotzdem sorgte dies für Aufmerksamkeit, da es die Finanzkraft des neu gebildeten Konzerns, der nun bei Marktgerüchten stets als potenzieller Käufer gehandelt wird.

Im Corona-Crash rutschte die Aktie kurz und heftig ab, bis auf 46,75 Euro. Genauso schnell gings aber wieder nach oben. Denn die Themen Internet, Essenslieferung und Gesundheit sind die Gewinner der Virus-Beschränkungen, weshalb die Aktie zwischenzeitlich auf das Rekordhoch bei 84,08 Euro sprang.

Da es aber mit dem Fast Entry in den Euro Stoxx 50 nicht geklappt hat, kam es zu etwas deutlicheren Gewinnmitnahmen. Inzwischen ist die Prosus-Aktie (A2PRDK) aber wieder bei rund 80 Euro angekommen, da der Markt draufsetzt, dass die Euro-Stoxx-50-Aufnahme bei der nächsten regulären Indexanpassung klappen wird. Sie findet im Herbst statt.

Bis dahin hat der Titel gute Chancen neue Rekordhochs zu markieren, da Internetunternehmen weiterhin gefragt sind und auch die Rückkehr in die Restaurants noch nicht uneingeschränkt möglich ist. Langfristanleger können daher über Engagements nachdenken, die aber mit einem Stopp abgesichert sein sollten, den Investoren recht eng im Bereich um 70 Euro platzieren sollten.

Prosus-Aktie (Tageschart): V-Formation aus dem Corona-Crash

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Bildquelle: momosu / pixelio.de
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