Plusvisionen

Fielmann-Aktie // Besser auf Rabatte setzen

Bildquelle: Fielmann

Rund zehn Euro oder knapp 35 Prozent legte die Fielmann-Aktie (577220), obwohl die Optiker-Kette nach unserer Besprechung im Oktober [HIER klicken] nochmals seine Gewinnziele für das Jahr 2022 senken musste. Möglich war der Kursanstieg vorn allem dank des verbesserten Konsumumfelds und vorläufiger Ergebniszahlen, die innerhalb der revidierten Guidance lagen. Technisch steht der Wert nun aber vor einer schwereren Hürde, weshalb Zertifikate mit Seitwärtsrendite beziehungsweise vergünstigtem Aktienkauf dem Direktinvestment vorzuziehen sind.

Im Herbst 2022 berichtete der Konzern von einem angespannten Marktumfeld, höheren Gehältern und einem ungünstiger Produktmix, der das Ergebnis belastete. Diese Entwicklung setzte sich auch im Schlussquartal 2022 fort, in dem die Kunden erneut eher zu niedrigmargigen Produkten griffen und höhermargige Sehhilfen weniger nachfragten. So steigerte die Optikerkette zwar den Umsatz um rund fünf Prozent auf 1,76 Milliarden Euro. Dafür liegt das operative Ergebnis mit 339,8 Millionen Euro um 14,2 Prozent unter Vorjahr. Auch das Vorsteuerergebnis sank um 23,4 Prozent auf 160,7 Millionen Euro.

Hoffnungsträger bleibt das Ausland. So verzeichnet der Filialist in Tschechien, Italien, Polen, Slowenien und Spanien prozentual zweistellige Zuwachsraten. Insgesamt wuchsen die internationalen Märkte um elf Prozent auf 506 Millionen Euro. Die genaue Aufschlüsselung der Produktgruppen zeigt, warum die Profitabilität sinkt. Während Sonnenbrillen ein Plus von 32 Prozent und Kontaktlinsen einen Zuwachs von 23 Prozent verzeichneten, ging es bei Korrektionsbrillen und Hörsystemen nur leicht nach oben.

Fielmann wächst allerdings weiter: So stieg die Zahl der Niederlassungen im Jahresvergleich um 55 auf 968. Dabei wurde gleichzeitig die Zahl der Filialen mit eigenem Hörakustik-Studio von 312 auf 352 erhöht. Deutlich wird dies aber auch an dem im Dezember vermeldeten Kauf in Spanien. Dort erwarb Fielmann Ibervision und Elaboria Gesellschaften, deren Fokus bei Augenoptik und Hörakustik liegen.

Zur weiteren Wachstumsfinanzierung hat Fielmann zudem angekündigt, die Dividende von 1,50 Euro auf 0,75 Euro zu halbieren. Dies lässt darauf schließen, dass bald weitere Zukäufe anstehen. Kurzfristig dürfte aber vor allem die Charttechnik die Richtung vorgeben. Denn nach den jüngsten Zugewinnen ist der Wert am Widerstand bei 40 Euro angekommen.

Gelingt nun auch der Sprung über die 40er-Marke, wäre der Weg bis in den Bereich von 50 Euro frei. Damit wäre dann das Gab vom Sommer 2022 geschlossen. Wir gehen aber davon aus, dass eine solche Bewegung nicht im ersten Versuch gelingen wird, weshalb aktuell nur Langfristanleger aufspringen, die sich auch mit einer Dividenden-Rendite von knapp 1,9 Prozent anfreunden können.

Eine rabattierte Einstiegsmöglichkeit bietet auch ein Discount-Zertifikat (SQ4ERP) mit Cap bei 40 Euro und Laufzeit bis zum 22. September 2023. Geht die Aktie über dem Cap bei 40 Euro über die Ziellinie, erhält der Anleger 40 Euro ausbezahlt, woraus sich aktuell eine Maximalrendite von 7,2 Prozent (16,3 Prozent p.a.) ergibt. Verweilt der Basiswert am Laufzeitende unter der 40er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 37,36 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.

Fielmann-Aktie (Tageschart): Gelingt der Sprung über 40 Euro?

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Bildquelle: Fielmann; Chartquelle: stock3.com
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