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Delivery Hero // Aktie pfui – Discounter hui

Bildquelle: Delivery Hero

Eigentlich hat Delivery Hero im Kreis der 40 DAX-Mitglieder nichts zu suchen. Denn das Unternehmen hat noch nie Geld verdient. Doch das Regelwerk, was Pleite-Fälle (Beispiel Wirecard) im Auswahlindex vermeiden soll, wurde erst nach der Aufnahme des Essenslieferanten geändert; so ist die Performance des Papiers schlecht: Notierte der Titel zur DAX-Aufnahme im August 2020 über der 100-Euro-Marke, kostet die Aktie am heutigen Donnerstag rund 37 Euro. Und Besserung scheint nicht in Sicht.

Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass die Zinsen steigen. Dies berücksichtigen auch die Analysten in ihren Bewertungsmodellen in Form einer höheren Diskontierung der zukünftigen Cash-flows. Daher leiden speziell Werte mit hoher Fundamentalbewertung. Hinzu kommt, dass bei Delivery Hero in der Vergangenheit extrem viel Fantasie, also hohe Wachstumsraten, eingepreist worden war. Gleichwohl konnte der Essenslieferant die Markterwartungen nicht immer erfüllen.

Zuletzt hat der Konzern zwar angekündigt, das hohe Wachstumstempo beizubehalten, aber auch die Profitabilität voranzutreiben. So soll Delivery Hero tatsächlich 2023 operativ schwarze Zahlen schreiben. Allerdings sind wir nun erst in 2022. Und dies wird wieder tiefrot. Bei einem angestrebten Bruttowarenwert von rund 45 Milliarden Euro kalkuliert das Management mit einem Fehlbetrag vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) von 1,0 bis 1,2 Prozent dieses Betrags.

Es dürften also rund eine halbe Milliarde Euro verbrannt werden. Hinzu kommt, dass nicht absehbar ist, wann auch das Konzernergebnis positiv sein soll. Ein Aktienengagement in dem durchaus wachstumsstarken Unternehmen bleibt daher weiterhin den extrem risikofreudigen Naturen vorbehalten, obwohl die Marktkapitalisierung inzwischen nur noch rund 9,2 Milliarden Euro beträgt.

Aussichtsreich erscheint aber ein Discount-Zertifikat (VX6Z8Z) mit Cap bei 27 Euro und Laufzeit bis zum 17. Juni 2022, welches dank der hohen eingepreisten Volatilität sehr gute Konditionen bietet. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 27er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 25,10 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Rabatt gegenüber dem Direktinvestment beträgt rund 32 Prozent. Anders ausgedrückt: Sie kaufen die Aktie dann bei einer Marktbewertung des Konzerns von rund 6,7 Milliarden Euro.

Und wenn sich die Aktie tatsächlich über dem Cap bei 27 Euro über die Ziellinie retten kann, ist dies auch kein Beinbruch. Denn dann entschädigt die Tilgung zu 27 Euro in Cash, woraus sich eine schnelle Maximalrendite von 7,6 Prozent (hochgerechnet: 39,5 Prozent p.a.) ergibt. Anders ausgedrückt: Verliert die Aktie bis zum Stichtag in 64 Tagen weniger als 27 Prozent an Wert, steht das investierte Kapital samt dem Gewinn wieder für neue und spannende Derivate-Spekulationen zur Verfügung, die immer wieder hier auf Plusvisionen zu finden sind.

Delivery Hero (Tageschart): extremer Kursverfall

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Bildquelle: Delivery Hero, Chartquelle: Guidants.com
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