Auto-Aktien wie die von Daimler sind derzeit ja so einen Sache: Da gibt es einen Diesel-Skandal, bei dem noch keiner so recht weiß, wie es mit dem Diesel-Antrieb weitergehen soll, eine Diskussion über minderbegabte, aber überbezahlte Manager und dann ist da natürlich noch die Zukunft. Wie geht es weiter im Automobilbau ganz allgemein und mit den deutschen Autobauern im Besonderen?
Welche Antriebstechnik wird sich wohl durchsetzen? Bleibt der Verbrennungsmotor, vielleicht betrieben mit Erdgas? Kommt die Brennstoffzelle für den Wasserstoffantrieb? Sowohl Erdgas als auch Wasserstoff sind probate Energiespeicher etwa bei Windkraftwerken. Oder ist es der Elektroantrieb, wobei die heutigen Modelle mit Lithium-Ionen-Batterien wahre Umwelt und CO2-Sünder sind. So recht weiß (noch) keiner, in welche Richtung die Fahrt geht.
Das macht natürlich auch die (langfristige) Bewertung einer Aktie schwierig. Sicher scheint indes nur: So wie in der Vergangenheit wird es nicht weiter laufen und für die Autobauer bedeutet das letztlich Investitionen und für die Aktionäre wahrscheinlich (zunächst) erstmal niedrigere Gewinne.
Daimler zum Beispiel hat im zurückliegenden Jahr 8.784 Millionen Euro verdient. Bei einem derzeitigen Börsenwert von 72.749 Millionen Euro errechnet sich daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von gerade einmal 8,3. Die Anleger wollen somit in gut acht Jahren ihren Einsatz über den Gewinn – so dieser auf dem jetzigen Niveau verharrt – hereinverdient haben. Das ist keine lange Zeitspanne. Auffällig ist auch die Dividenden-Rendite von 4,8 Prozent bei einer Dividende von 3,25 Euro. Wird davon ausgegangen, dass sich die Wert in laufenden Jahr auf rund 10.000 Millionen Euro beziehungsweise 3,45 Euro verbessern, dann werden diese ohnehin schon sehr guten Kennziffern mit 7,2 und 5,1 Prozent nochmals attraktiver.
Charttechnisch ist bei der Daimler-Aktie spannend, ob es nun gelingt den seit März 2015 bestehenden Abwärtstrend zu knacken (Wochenchart unten). Momentan sieht es danach aus. Die Trendfolgeindikatoren dort haben allerdings noch nicht auf long gedreht.
Wer es heiß mag und von einer Seitwärtsbewegung ausgeht, könnte bei Daimler auch zu einem sogenannten Discount-Call-Optionsschein greifen. Beispiel: HU8X22 der HVB. Der Strike liegt hier bei 58 Euro (Kurse darunter bedeuten einen Totalverlust) und der Cap bei 63 Euro, was bedeutet, dass das Kurspotenzial nach oben ausgereizt ist. Die Chance einer Seitwärtsrendite beträgt bis zum 13. Dezember 2017 jedoch schöne 7,5 (41,0 p.a.) Prozent.
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[highlight]Daimler-Aktie (Wochenchart): Gelingt der Durchbruch? [/highlight][divider_flat]
Bildquelle: Bildquelle: Daimler, Mercedes-AMG