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FMC-Aktie / Ein Forschungserfolg führt zum Kursrutsch

Bildquelle: Fresenius

Des einen Freud‘, ist des anderen Leid‘. Während der Diabetesspezialist Novo Nordisk einen großen Forschungserfolg feiert, leidet das Papier des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) und verliert in der Spitze mehr als 20 Prozent an Wert. Wir klärten auf.

So ganz nachvollziehbar ist der FMC-Kursrutsch allerdings nicht. Zwar hat Novo Nordisk mit seinem Antidiabetikum bei chronischen Nierenpatienten via Studie bewiesen, dass der Wirkstoff definitiv wirksam ist. Die Dänen konnten ihre Studie deshalb sogar frühzeitig beenden. So könnte es durchaus sein, dass die Zahl der Dialysepatienten tatsächlich sinkt – aber wohl erst in einigen Jahren.

Denn Personen, die die Dialyse aktuell benötigen, dürften auch mit Hilfe des neuen „Wundermittels“ nicht geheilt werden, da es „nur“ das Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung verlangsamt. Trotzdem dürfte es die mittel- bis langfristige Planung bei FMC über den Haufen werfen. So wurde vor allem die nun fehlende Wachstumsfantasie mit der heftigen Kursreaktion eingepreist.

Allerdings war die FMC-Aktie (578580) bereits in den vergangenen Monaten kräftig unter die Räder gekommen. Sichtbar wird dies am Rekordhoch, welches aus dem Jahr 2018 stammt und bei rund 93 Euro liegt. Davon ist nun nur noch rund ein Drittel übriggeblieben. Anders ausgedrückt: Es wurde bereits eine Marktkapitalisierung von rund 20 Milliarden Euro vernichtet – geblieben sind knapp zehn Milliarden Euro.

Charttechnisch ist der Titel durch den Einbruch stark angeschlagen, da die Unterstützungslinien bei 40 und bei 35 Euro verletzt wurden. Fundamental ist der Wert allerdings durch den Kursrutsch durchaus attraktiv. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Schätzungen für 2024 lediglich bei neun. Sehenswert ist zudem die Dividenden-Rendite von mehr als drei Prozent. Vor dem Direktinvestment sollten Anleger allerdings zunächst eine Bodenbildung abwarten.

Spannend ist hingegen ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat, da die Kursschwäche die Volatilität der Aktie befeuert und damit bei Rabatt-Papieren attraktive Konditionen winken. Ein gutes Beispiel ist ein Discounter (SQ75DV) mit Laufzeit bis 22. März 2024 und Cap bei 32 Euro. Geht die Aktie unter dem Cap durchs Ziel, erwirbt er den Basiswert zum Preis von 29,02 Euro, was dem aktuellen Zertifikatepreis entspricht. Verbleibt der Titel hingegen am Laufzeitende über dem Cap-Level, dann tilgt der Emittent in Cash. Der Anleger erhält dann 32 Euro, woraus sich eine Maximalrendite von 10,3 Prozent oder hochgerechneten 23,1 Prozent ergibt, die über den entgangenen Aktienkauf mehr als entschädigt.

FMC-Aktie (Tageschart): herber Rückfall

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Bildquelle: Fresenius; Chartquelle: stock3.com
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