Plusvisionen

Friedrich Vorwerk-Aktie // Chancen nach dem zähen Börsenstart

Relativ ruhig verlief der Börsengang von Friedrich Vorwerk, der Ende März über die Bühne ging. Das Energieinfrastruktur-Unternehmen, welches wir ihnen schon zum IPO vorstellen [hier klicken], musste dabei kleinere Rückschläge hinnehmen. So wurde die Preisspanne während der Zeichnungsphase gesenkt und die Papiere nur am unteren Ende bei 45 Euro zugeteilt. Heute kostet das Papier im Segment Prime Standard immerhin rund 51 Euro. Wir sehen allerdings trotzdem Potenzial.

Friedrich Vorwerk, die an der Börse nun etwas mehr als eine Milliarde Euro wert sind, will mit den frisch eingesammelten Geldern vor allem das Wasserstoff- und Stromgeschäft ausbauen. Im Detail geht es dabei um Investitionen in die Entwicklung von Lösungen für die industrielle Produktion und den Transport sowie die Speicherung von Wasserstoff. Zudem dürften zeitnah Akquisitionen folgen, die schon vor dem IPO angestoßen worden waren.

Aber auch organisches Wachstum soll es geben: Die Analysten von Jefferies gehen hier von einem jährlichen Zuwachs von rund 13 Prozent aus – auf Sicht der kommenden fünf Jahre. Allerdings lag der Umsatz in 2020 lediglich bei 291 Millionen Euro, womit die Gesellschaft derzeit nahezu mit dem dreieinhalbfachen Umsatz bewertet wird. Selbst bei einem Zuwachs von 30 Prozent in 2021 läge das Multiple noch bei 2,6. Dies stufen wir als recht teuer ein. Somit erklärt sich auch die Zurückhaltung der Anleger beim Gang ans Parkett.

Doch es gibt auch Gründe, die für das Papier sprechen. Dies ist die aktuellen Euphorie-Welle an der Börse sowie die Tatsache, dass das Unternehmen in einem Zukunftsmarkt (Wasserstoff) tätig ist. Zudem ist Friedrich Vorwerk auch unter dem Strich und nach Steuern ein profitables Unternehmen. Somit könnten in den kommenden Jahren auch Dividenden bezahlt werden. Eile zum Einstieg besteht allerdings nicht. Sinnvoll erscheinen Limitorders knapp über dem Ausgabepreis, also im Bereich von 46 bis 48 Euro, die an schwachen Tagen durchaus nochmals gesehen werden können.

Ordentliche Konditionen weisen Discount-Zertifikate auf, obwohl nur ein Anbieter diesen Basiswert bislang beachtet. Unser Favorit ist ein Discounter (DFP46A) mit Laufzeit bis 17. Dezember 2021 und Cap bei 55 Euro. Geht der Wert unter dem Cap durchs Ziel, erhält der Anleger allerdings leider keine Aktienlieferung sondern einen Barausgleich entsprechend dem gültigen Aktienkurses.

Ins Minus rutscht der Zertifikate-Käufer allerdings erst, wenn der Titel dann unter 45,69 Euro notiert, was dem aktuellen Discounter-Preis entspricht. Bei einem Anstieg über 55 Euro erfolgt hingegen die Rückzahlung zu 55 Euro, woraus sich eine ansehnliche Maximalrendite von 20,4 Prozent (32,7 Prozent p.a.) ergibt.

Friedrich Vorwerk-Aktie (Tageschart): noch recht wenig Bewegung im Kursverlauf

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Bildquelle: Marek Kvarda / Pixabay
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