Plusvisionen

Hensoldt-Aktie // Rekordhoch als erstes Ziel

Bildquelle: Hensoldt

Im vergangenen August hatten wir zuletzt die Hensoldt-Aktie (HAG000) unter Lupe genommen und damals – bei Kursen um 22 Euro – die Frage gestellt, wann die zweite Euphorie-Welle startet [HIER klicken]. Tatsächlich dauerte es bis zum Jahreswechsel, ehe das Papier kräftig Fahrt aufnehmen konnte und im April bei 37,54 Euro ein neues Rekordhoch markierte. Zuletzt kam es aber zu Gewinnmitnahmen, was aber nicht am frischen Zahlenwerk für das erste Quartal liegen kann.

Denn der Rüstungskonzern steigerte den Umsatz von Januar bis März um 18 Prozent auf 338 Millionen Euro. Angetrieben wurde das Wachstum von wichtigen Großprojekten. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) kam es gar zu einem Sprung um 76 Prozent auf 30 Millionen Euro, was vor allem auf den höheren Umsatz zurückzuführen ist, nachdem die Kosten nur unterproportional stiegen. So kletterte die Ebitda-Marge von eher schwachen 5,8 Prozent nun auf ordentliche neun Prozent.

Dass auch der Ukraine-Krieg direkte Auswirkungen auf das Hensoldt-Geschäft hat, ist am Auftragseingang ablesbar, der mit 5,4 Milliarden Euro auf dem sehr hohen Vorjahresniveau verblieb. Denn die Orders waren vor allem für TRML-4D-Radare zur Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung sowie zur Ausstattung der Panzer Puma und Leopard 2.

Für das Gesamtjahr geht der Vorstand aktuell von einem organischen Umsatzwachstum zwischen sieben und zehn Prozent aus. Gleichzeitig soll das Ebitda moderat steigen, was wir – mit Blick auf die Q1-Entwicklung jedoch als sehr vorsichtige Prognose ansehen. Daher sollte Platz für positive Überraschungen in den Folgequartalen vorhanden sein.

Nach der jüngsten Korrektur der Aktie sehen wir daher nun neues Potenzial. Denn fundamental bewertet der Markt den Titel aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von zehn – auf Basis der geschätzten Gewinne für 2024. Dies ist im Branchenvergleich günstig. Hinzu kommt eine Dividenden-Rendite von 1,4 Prozent, wobei aber für 2023 mit steigenden Ausschüttungen zu rechnen ist. Wir bleiben daher für das Papier des Rüstungselektroniker sehr positiv gestimmt. Eine Rückkehr zum bisherigen Rekordhoch muss dabei nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Das Ende August als Renditeprodukt vorgestellte Discount-Papier mit Cap bei 22,50 Euro und Laufzeit bis Dezember 2022 (DV5R2Y) wurde leider nicht zum Maximalwert von 22,50 Euro getilgt [HIER klicken]. Die Aktie schloss nämlich am Bewertungstag auf Xetra knapp darunter bei 22,35 Euro. Ein Gewinn von rund zehn Prozent blieb den Zertifikate-Käufern aber trotzdem. Schöner wäre ein Aktienbezug gewesen, da der Titel nun ja deutlich höher steht.

Im Vergleich zum Sommer hat sich die Situation bei den Anlagezertifikaten auf diesen Basiswert leider nicht verbessert, da weiter nur die DZ Bank Discount-Zertifikate anbietet. Leider ermöglicht dieser Emittent aber keinen Aktienbezug, da am Laufzeitende stets in Cash abgerechnet wird – zum Maximalpreis (Cap) oder entsprechend dem aktuellen Aktienkurs, wie bei dem o.g. Discounter. So eignen sich diese Papiere nicht zum vergünstigten Aktienkauf, was der eigentliche Sinn von Discount-Zertifikaten ist. Da auch die aktuellen Konditionen uns nicht überzeugen, verzichten wir auf eine neue Produktvorstellung.

Hensoldt-Aktie (Tageschart): Korrektur nach dem Rekordhoch

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Bildquelle: Hensoldt, Chartquelle: stock3.com
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