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FMC-Aktie // Vorstandswirrwarr sorgt für Kursverluste

Bildquelle: Fresenius

Wenn ein Vorstand eines Unternehmens seinen Hut nimmt, dann gibt es meist Probleme im operativen Bereich, bei der Ausrichtung oder im zwischenmenschlichen Bereich. Bei Fresenius Medical Care (FMC) scheint allerdings eine Kombination davon vorzuliegen. Denn schon nach zwei Monaten legte Carla Kriwet an diesem Montag ihr Vorstandsmandat nieder. Ihrer bisherigen Stellvertreterin, CFO Helen Giza, übernimmt und die FMC-Aktie (846900) leidet.

Bei der Dialysetochter des Medizinkonzerns Fresenius sind die operativen Probleme bestens bekannt und auch erkannt. War es zunächst die Übersterblichkeit älterer Dialyse-Patienten in Zusammenhang mit Covid-19, die für Gewinnwarnungen sorgten, folgte anschließend ein negatives Urteil des obersten US-Gerichtshofs, welches die Erstattungen für Dialysebehandlungen reduzieren könnte. Hinzu kommen Sonderbelastungen wegen steigender Löhne und höherer Materialkosten.

Und nun stehen auch noch hausgemachte Probleme durch den erneuten Führungswechsel an. So ist am Kapitalmarkt zu vernehmen, dass Kriwet und der erst seit Oktober amtierenden Fresenius-Chef Michael Sen keine Einigung über die strategische Ausrichtung von FMC gefunden haben. Die Trennung von Kriwet ist daher eine logische Folge, da Fresenius mit rund 32 Prozent der bestimmende Großaktionär ist.

Immerhin übernimmt mit Giza eine Person, die seit 2019 im Konzern ist und zudem durchaus bereits wichtige Themen im Sanierungsprozess bestimmt, beispielsweise ein internes Umbau- und Kostensenkungsprogramm. Der Kapitalmarkt ist trotzdem verärgert und schickte die FMC-Aktie wiedereinmal auf Talfahrt. So hat das Papier als schwächste DAX-Aktie auf Jahressicht rund 46 Prozent verloren.

Charttechnisch hat die neuerliche Schwäche dem Titel aber nicht geschadet, denn der flach laufende Aufwärtstrend, der sich vom Zwischentief bei 25,95 Euro Ende Oktober gebildet hat, ist noch intakt. Und auch fundamental scheint das Unternehmen inzwischen so stark im Kurswert abgestraft, dass wohl kaum neue zyklische Tiefs zu erwarten sind. Denn einer Marktkapitalisierung von knapp neun Milliarden Euro steht ein Jahresumsatz von mindestens 19 Milliarden Euro in 2022 gegenüber. Langfristanleger können daher schwache Tage zum Einstieg nutzen.

Unsere Hauptempfehlung ist allerdings ein Discounter, welcher einen rabattierten Einstieg in die Aktie ermöglicht. Das ausgewählte Discount-Zertifikat (VV3BUJ) mit Cap bei 30 Euro läuft bis 16. Juni 2023. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 30er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 26,41 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Rabatt gegenüber dem Direktinvestment läge bei 12,6 Prozent. Geht die Aktie hingegen über dem Cap bei 30 Euro über die Ziellinie, erzielt der Anleger – quasi als Trost für den entgangenen Aktienkauf – aktuell eine Maximalrendite von 13,6 Prozent (25,3 Prozent p.a.), da er dann 30 Euro in Cash ausbezahlt bekommt.

FMC-Aktie (Tageschart): Hoffnungsschimmer

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Bildquelle: Fresenius; Chartquelle: stock3.com
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