Plusvisionen

Qiagen-Aktie // Der Covid-19-Test-Profiteur

Bis Mitte Februar stürmte die Qiagen-Aktie (A2DKCH) nahezu kontinuierlich nach oben. Vor allem die Tatsache, dass das Unternehmen Labormaterialien für Covid-19-Tests zur Verfügung stellt, sorgte für Euphorie am Kapitalmarkt. Daher sah es im Februar danach aus, dass das Rekordhoch vom Herbst 2020 bei 46,95 Euro zeitnah übertroffen werden kann. Doch bei 46,45 Euro war zunächst das Ende der Fahnenstange erreicht – die Aktie drehte.

Schuld daran waren ein eher verhaltener Ausblick des Managements. Denn an den 2020er-Zahlen kann es nicht gelegen haben, sie erreichten die Markterwartung. So stieg der Umsatz allein im vierten Quartal um 38 Prozent auf 571 Millionen Dollar. Für das Gesamtjahr ergab dies ein Umsatzplus von 23 Prozent auf 1,87 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie stieg von 1,43 auf 2,15 Dollar. Das lag leicht über den Marktschätzungen.

Das Management geht nun davon aus, dass sich das Wachstumstempo in 2021 leicht verlangsamt. Die aktuelle Guidance sieht nur noch ein Erlösplus von währungsbereinigten 18 bis 20 Prozent vor. Beim Gewinn je Aktie sollen es 2,42 bis 2,46 Dollar werden. Und genau hier liegt das Problem: Am Markt geht man davon aus, dass mit einem vermehrten Impfaufkommen und den nun erhältlichen Covid-19-Schnelltests die Tests in den Laboren weniger werden.

Sehr deutlich bringen dies die Analysten von Independent Research zum Ausdruck. Sie stellen die Aktie auf verkaufen mit Kursziel bei 35,00 Euro, da vor allem ab 2022 deutlich weniger Testes benötigt werden. Entsprechend gehen sie von deutlich fallenden Gewinnen in 2022 aus. Wir teilen diese Ansicht allerdings nicht, da auch zukünftig nur Laboruntersuchungen höchste Sicherheit bieten. Zudem ist völlig unklar wie sich mutierende Corona-Viren entwickelt und uns belastet.

Umso wichtiger ist, dass Qiagen an diesem Mittwoch sehr schnelles Kit für Covid-19-Tests vorstellte. Es ermögliche die gleichzeitige Analyse von mehr als 6.000 Proben in Sequenzier-Geräten mit sehr hohem Durchsatz. Wir gehen daher davon aus, dass der jüngste Kursrücksetzer eher eine Chance für Neuanleger ist, als der Beginn einer Abwärtsbewegung. Langfristanleger können zugreifen, zumal Qiagen auch schnell wieder ins Viser einer Übernahme geraten kann.

Wer auch bei leicht fallenden Kursen Geld verdienen will, der wirft einen Blick auf ein Discount-Zertifikat (SD3EWG). Es läuft bis Dezember 2021. Geht Qiagen dann über dem Cap bei 42 Euro durchs Ziel, dann erhält der Anleger exakt 42 Euro ausbezahlt. Auf Basis des aktuellen Zertifikate-Kurses von 38,17 Euro ergibt dies eine Maximalrendite von 10,0 Prozent oder hochgerechneten 14,1 Prozent p. a. Rutscht Qiagen im Dezember unter das Cap, dann tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Die Papiere wandern dann mit einem Einstandspreis von 38,17 Euro ins Depot. Dies entspricht einem Rabatt von 10,8 Prozent gegenüber einem Direktinvestment zum jetzigen Zeitpunkt.

Qiagen-Aktie: deutliche Korrektur nach den Jahreszahlen und dem Ausblick

Bildquelle: Qiagen
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