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Deutsche Bank Aktie // Rettungsrolle rückwärts der Deutschland AG

Bildquelle: Deutsche Bank

Was waren das einst für Zeiten. Das Investmentbanking in seiner Ausprägung der 90iger- und der Nuller-Jahre stand erst noch bevor. Die Rede war von der Bankenmacht. Ja. Wirklich! Bankenmacht. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, zumindest in Deutschland nicht. Die deutschen Banken hielten mitunter gewaltige Beteiligungsportfolios. Im Zentrum der sogenannten Deutschland AG – natürlich – die Deutsche Bank. Sie hatte Beteiligungen von zu ziemlich allem [Übertreibung!], was Rang und Namen hatte. Ein kleiner Auszug: 10 Prozent an der Allianz, 10 Prozent an der Münchener Rück, knapp 25 Prozent an Daimler, 10 Prozent an Linde, 13 Prozent an Südzucker, 17 Prozent an der Metallgesellschaft, 26 an der Nürnberger Beteiligungs-AG, 45 Prozent an Klöckner, Vossloh, Leoni und und und … Alles abgegeben oder auf Kleinstbeteiligungen reduziert. Die Deutschland AG wurde aufgelöst.

Nun wird sich womöglich so mancher langjährige Aktionär der Deutschen Bank fragen, was aus dem ganzen schönen Erlösen eigentlich geworden ist. Die Antwort ist schlicht: Sie wurden im Investmentbanking von Investmentbankern verschleudert. Die Deutsche Bank kaufte 1992 Morgan Grenfell und 1999 Bankers Trust. Die Führungsetage hatte die Vorstellung [Wahn?] zu einer der ersten Adressen im internationalen Investmentbanking aufzusteigen. Aber wie das so ist mit solchen Träumereien: sie sind verdammt teuer. Zudem verschwimmen Moral und Ethik. Im Streben nach Größe und Boni waren sich die Investmentbanker wohl für keine Manipulation (Zinsen, Gold), Tricksereien (Wechselkurse) oder auch Geldwäsche (Russland) nicht zu schade. Der Ruf war längst ruiniert. Für Bankers Trust mussten Milliarden von der Kaufsumme abgeschrieben werden. Morgan Grenfell war eigentlich ein Reverse-Takeover von Zockern. Gut gelebt haben deshalb die Investmentbanker, die zuletzt Aufsichtsratsvorsitzender und Ex-Goldman-Sachs-Mann Paul Achleitner lang nur zu gerne gewähren ließ, aber nicht die Anteilseigner.

Die Folgen des Wahns sind tausende von Rechtsstreitigkeiten, Strafzahlungen in Milliardenhöhe, eine Kapitalvernichtungsorgie, die ihres gleichen sucht, ein Börsenwert von nur noch 15 Milliarden Euro, obwohl allein seit 2010 mit Kapitalerhöhungen 18,7 Milliarden Euro eingenommen wurden – und der Börsenwert damals bei 37 Milliarden Euro stand.

Um die Bank zu retten versucht nun Chef John Cryan zu versilbern, was geht. Angeblich soll die Vermögensverwaltungstochter DAWM (DWS) verkauft, teilverkauft oder an die Börse gebracht werden. Egal, wenn nur irgendwie Geld reinkommt.

Und, Rolle rückwärts der Deutschland AG. Anscheinend über legen deutsche Konzerne sich an der Deutschen Bank zu beteiligen, um diese zu stabilisieren. Ein Bail-in der Unternehmen. Spannend. Vielleicht sollten die Unternehmen vorher noch einen Blick in das 42 Billionen Euro (nominal) umfassende Derivatebuch der Deutschen Bank werfen, vielleicht findet sich dort ein Hedgefonds als Kunde, der demnächst wieder das eigene Unternehmen attackiert …

Mögen die Kurse mit Ihnen sein.

Interessant könnte auch ein Investment mit Sicherheitspuffer auf die Deutsche Bank sein. Ein Discount-Zertifikat von Vontobel (VS8XHX) bietet einen Rabatt (Sicherheitspuffer) gegenüber der Aktie von 34,1 Prozent. Zudem ist eine Maximal- oder Seitwärtsrendite von 5,3 Prozent (12,6 Prozent p. a.) drin, sofern der Cap bei 8,50 Euro am 10. März 2017 nicht unterschritten ist.

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Deutsche Bank, Aktie, Chart

 

 

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