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Infineon-Aktie // Short nach Großeinkauf in den USA

Bildquelle: Infineon

So wirklich gute Erfahrungen mit Übernahmen in den USA haben deutsche Firmen zuletzt nicht gemacht. Das abschreckenste Beispiel lieferte Bayer mit dem milliardenschweren Monsanto-Deal, an dessen Folgen die Leverkusener auch heute noch schwer zu schlucken haben – ohne ein Ende des Schreckens erkenne zu können. Trotzdem gibt es immer wieder DAX-Unternehmen, die der Versuchung nicht wiederstehen können. Diesmal ist es Infineon. Der Chip-Hersteller will für insgesamt rund zehn Milliarden Dollar den US-Mitbewerber Cypress kaufen.

Ein maßgeblicher Grund für den Kauf ist das Streben der Top-Manager nach schierer Größe. So erklärt Vorstandschef Reinhard Ploss am heutigen Montag, dass Infineon mit der Transaktion in die „Top 10“ der Halbleiterhersteller weltweit aufsteigt. Der Kapitalmarkt straft Ploss dafür kräftig ab. Hauptgrund für das Kursminus von rund acht Prozent ist die Tatsache, dass der Manager einen Teil der Kaufsumme über die Ausgabe neuer Aktien hereinholen will. Dies verwässert den Gewinn pro Aktie. Der zweite Grund ist sicherlich die Angst, dass die Transaktion viel zu teuer ist, auch vor dem Hintergrund der negativen Bayer/Monsanto-Erfahrungen.

Ohnehin bietet der Chart der Infineon-Aktie (623100) ein Bild des Schreckens. Die Aktie kennt seit dem vergangenen Sommer fast nur den Weg nach unten. Von Kursen bei 26 Euro ging es bis auf das aktuelle Niveau unter 15 Euro zurück. An dieser Linie war im Langfristchart noch ein alter Wiederstand aus 2016 erkennbar. Doch auch hier fand die Aktie keinen Halt. Selbst ein Rückgang bis an die 10-Euro-Marke ist charttechnisch nun möglich. Engagements drängen sich daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht auf.

Wer auf die Fortsetzung des intakten Abwärtstrends wetten will, für den kommt ein Faktor-Zertifikat Short (MF1HWK) in Frage. Das Finanzprodukt hebelt weitere Verluste mit dem täglich angepassten Faktor von 3. Das Zertifikat sollte allerdings aus dem Depot weichen, wenn der Abwärtstrend bricht, da der Faktor auch in die andere Richtung wirkt.

Infineon-Aktie (Wochenchart): neuer Schwächeanfall nach Großeinkauf

Infineon, Chart, Absturz

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