Plusvisionen

EZB Präsident Mario Draghi ist bereit für die geldpolitische Bazooka

Die Europäische Zentralbank (EZB / ECB) hat sich in den vergangenen Wochen schon sehr weit vorgewagt mit ihren Äußerungen zur Weltkonjunktur und dazu, dass Inflationsziel von knapp unter 2 Prozent unbedingt erreichen zu wollen. Davon ist die EZB noch weit entfernt.

Im November lag die Preissteigerungsrate in der Eurozone im Jahresvergleich bei nur 0,1 Prozent, wie auch schon im Oktober. Experten hatten mit 0,2 Prozent gerechnet. Und auch die Kerninflationsrate, ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak, fällt im November mit 0,9 Prozent nach 1,1 Prozent im Oktober wieder zurück.

Wenn EZB-Präsident Mario Draghi die Preissteigerungsraten nach oben bringen will, muss er handeln und den eingeschlagenen Weg einer sehr lockeren Geldpolitik weiter verfolgen, auch wenn die Konsequenzen dieser Politik langfristig noch unabsehbar sind.

Der Euro und auch der DAX haben dies bereits vorweggenommen. Der Euro ist seit Oktober dieses Jahres am Sinken in Richtung der Jahrestiefs vom März/April bei 1,04/1,05 Dollar.

Draghi wird das sehr gerne sehen, wird doch dadurch Inflation in die Eurozone importiert und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Unternehmen gestärkt. Allerdings liegt hierin auch ein gewisses Risiko, dass Draghi vorerst nicht handeln wird, weil ihm der Effekt des niedrigen Euro ausreicht beziehungsweise er diesen erst einmal wirken lassen möchte.

Dennoch, der Deutsche Aktienindex feiert diesen Exportvorteil und die ohnehin schon reichlich vorhandene Liquidität mit einem kräftigen Kursanstieg seit Anfang Oktober wieder über die Marke von 11.000 Punkten hinweg. Dabei wurden auch die 200-Tage-Linie und die Abwärtstrendlinie durchbrochen – beides recht deutlich Hausse-Signale.

 

Bildquelle: ECB
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