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Nanorepro-Aktie // Viel Fantasie durch Corona-Tests

Noch im Februar war mit Nanorepro kein Blumentopf zu gewinnen. Die Aktie notierte nach langer, sehr langer Talfahrt, bei gerade mal 0,42 Euro. Immer wieder machte das Unternehmen Versprechungen, dass es bald, sehr bald, besser werde mit den Zahlen, schließlich gebe es einen unübersehbaren Trend zum Selbsttesten und Nahrungsergänzungsmittel.

Wer will nicht gesund sein und gesund bleiben? So wird Zuhause der Laktose-, der Vaginalpilz-, der Darm-, der Helicobacter-, der Gluten-, der Fertilitäts- und der Was-auch-immer-Status überprüft – und gegebenenfalls wird mit Vitaminen und Mineralien dagegen gesteuert. Die perfekte gesunde Welt.

So recht kam das Geschäft von Nanorepro dennoch nicht in Laufen, trotz aller Beteuerungen. 2017, 2018 und wohl auch 2019 stand unter dem Strich ein Minus. Doch nun kam mit Corona das rasante Erwachen. Am 10. März meldete Nanorepro die Aufnahme eines Corona-Test ins eigene Portfolio.

Der Test unterstützt die schnelle, einfache und kostengünstige Diagnose bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus. Das Testprinzip beruht auf Antikörpern gegen das neuartige Corona-Virus (2019-nCoV) im Blut.

Zunächst sollte der Test Ärzten, Krankenhäusern und professionellen Berufsgruppen angeboten werden. Das Ergebnis soll innerhalb von 15 Minuten verfügbar sein und koste nur ein Zehntel der üblichen 200 bis 300 Euro. Erste Auslieferungen des Schnelltests erwartete Nanorepro Anfang April 2020.

Am 27. März gab Nanorepro dann auch den Einstieg in den B2C-Bereich mit einem Schnelltest für Endverbraucher bekannt. Dieser neue Test könne von jedermann in Drogeriemärkten, Apotheken oder auch im Online-Shop von Nanorepro bezogen werden.

Klar, die Aktie kannte kein Halten mehr. Am 10. März ging es von 0,60 Euro auf 1,35 Euro nach oben. Dann folgte eine kleine Konsolidierung, aber schon am 30. März wurden knapp 3,90 Euro erreicht. So wird ein Unternehmen von gefühlten Pleitekandidaten zum Hoffnungsträger und Höhenflieger.

Am 30. März nutzt Nanorepro auch die Gunst der Stunde für eine Kapitalerhöhung von zehn Prozent mit einem Emissionserlös von 1,866 Millionen Euro. Damit soll das Wachstum für die Corona-Schnelltests vorfinanziert werden.

Zweifellos können die Corona-Tests zu einer (ganz) großen Sache für Nanorepro werden: Der erst vor zwei Wochen eingeführte B2B-Corona-Test liefere bereits sehr gute Vertriebserfolge. Der Test wurde bisher an weit über 1.000 einzelne Ärzte, Apotheken und andere professionelle Anwender verkauft. Nanorepro konnte damit bereits zehn Tage nach Vertriebsstart Umsätze von mehr als einer Millionen Euro bei hoher Marge generieren.

Während mit der B2B-Zielgruppe, laut dem Unternehmen, von einzelnen Ärzten oder Apotheken im Durchschnitt täglich Erlöse im niedrigen sechsstelligen Bereich erzielt werden, verhandelt Nanorepro auch mit nationalen und internationalen Interessenten über eine Reihe von Großaufträgen.

Nun können geneigte Anleger ans Rechnen gehen: Bei zehn Millionen Tests (von Nanorepro) und einen angenommenen Preis von 25 Euro je Test und einer geschätzten Netto-Marge von ebenfalls zehn Prozent, würde für Nanorepro nach dieser Kalkulation ein Gewinn von 25 Millionen Euro bleiben. Der Börsenwert von Nanorepro beträgt aktuell 30 Millionen Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) läge damit bei 1,2 und die Aktie hätte noch weitere Aufwärtsfantasie.

Auch charttechnisch könnte es nach der Flagge nochmals deutlich nach oben gehen. Dennoch, das Papier bleibt etwas für sehr wagemutige Investoren.

Nanorepro-Aktie (Tageschart): Kursexplosion

Nanorepro Aktie

Bildquelle: PIRO4D / Pixabay
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