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Beiersdorf-Aktie // Corona ohne Nivea, aber mit Bonus

Bildquelle: Beiersdorf

Der Beiersdorf-Konzern leidet stärker unter der Pandemie als Konsumgüterkonzerne wie Procter & Gamble. Dies liegt vor allem daran, dass Reinigungs- und Desinfektionsmittel gesucht sind, aber die Haar- und Hautpflege wohl im Homeoffice oder beim Homeschooling nicht sonderlich im Mittelpunkt stehen. Und genau in diesem Pflege-Segment ist Beiersdorf stark engagiert, unter anderem mit Nebenprodukten der bekannten Marke Nivea. Dumm zudem, dass auch noch das Geschäft mit Industrieklebstoffen unter der schwachen Konjunktur und der Autokrise leidet.

Daher sind die neuen Zahlen, die Norddeutschen vor wenigen Tagen vorgelegt haben, sehr ordentlich. Zwar sank der bereinigte Umsatz in den ersten neun Monaten um rund 7 Prozent. Im dritten Quartal meldete Vorstandschef Stefan De Loecker aber bereits eine Belebung.

Trotzdem blieb er beim Ausblick sehr vorsichtig, was im aktuellen Corona-Umfeld mehr als verständlich ist. Er bleibt bei der Aussage, dass im Gesamtjahr eine Umsatzentwicklung etwa auf dem Niveau der ersten neun Monate zu erwarten sei – bei einem signifikanten Rückgang der Umsatzrendite.

Daher rutschte die Beiersdorf-Aktie (520000) im sehr schwachen Marktumfeld von einem Niveau um 100 Euro wieder knapp unter die 90-Euro-Marke ab. Fundamental liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis aktueller Schätzungen für 2021 aber noch immer bei 30. Dies ist schlicht zu teuer, wenngleich die Hamburger sich stets auf eine hohe Bewertung stützen konnten.

Begründet wird diese hohe Fundamentalbewertung übrigens vor allem mit der wertvollen und weltweit bekannten Marke Nivea … doch genau hier beißt sich die Corona-Katze in den Schwanz. Wir raten daher zunächst die Pandemie-Entwicklung abzuwarten und dann über einen Neueinstieg in die Aktie nachzudenken.

Daher hat auch ein Bonus-Zertifikat mit Cap (UD68SU) gewisse Risiken, dessen Barriere bei 60 Euro (Abstand: 32,8 Prozent) liegt. Dem steht gegenüber, dass ein Verbleib bis September 2021 über dieser Marke eine Maximalrendite von 8,1 Prozent (9 Prozent p.a.) bringt. Rutscht der Titel aber unter die Schwelle, dann drohen Verluste, da der Emittent dann in Cash tilgt, entsprechend dem am Laufzeitende gültigen Aktienkurs.

Beiersdorf-Aktie (Tageschart): Unterstützung im Bereich um 90 Euro ist in Gefahr

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