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ING-Stratege Valentijn van Nieuwenhuijzen // Weltwirtschaft wird 2015 nachhaltig wachsen

Bildquelle: ING IM

Eine Außenvision von Valentijn van Nieuwenhuijzen. Der Chefstratege von ING IM sieht die Weltwirtschaft 2015 nachhaltig wachsen.

Zusammenfassend: Zwar belasten auch im Jahr 2015 weltweite Ungleichgewichte Wachstum und Anlegervertrauen, doch werden unkonventionelle Zentralbankmaßnahmen weiter für auskömmliche Liquidität sorgen. Sowohl die amerikanische als auch die japanische Wirtschaft werden voraussichtlich überdurchschnittlich wachsen. Durch die von der Bank of Japan betriebene quantitative Lockerung dürfte auch der japanische Aktienmarkt zusätzlichen Schwung erhalten. Japan bleibt unser präferierter Markt. Die Probleme der Eurozone werden sich zwar auch 2015 nicht abschließend lösen lassen, doch die Aktienmärkte bieten weiterhin attraktive Renditen. Zweifelsohne werden die Sorgen um die konjunkturelle Abkühlung in China und die Deflation in Europa die Anlegerstimmung dämpfen. Bei ING IM bleiben wir indes optimistisch, da die Industrieländer nun die nachhaltigste Erholung seit der Krise aufweisen. Auch die Risikoaufschläge bleiben interessant.

2015 wird ein Jahr der Herausforderungen sowie der zunehmenden geldpolitischen Divergenz zwischen den Ländern werden. Wir prognostizieren jedoch auch den nachhaltigsten Aufschwung seit der Finanzkrise. Unternehmen in den USA und Japan werden das stärkste Wachstum bei den Investitionsausgaben verzeichnen. Gleichzeitig wird sich die Abkühlung der Emerging Markets fortsetzen, wobei China das größte Risiko für die Anlageperformance darstellt.

Die weltwirtschaftlichen Perspektiven werden vor allem von Ungleichgewichten, die aus der Vergangenheit resultieren, sowie von der Ungewissheit über das zukünftige Wachstumspotenzial belastet. Allerdings verringern sich derzeit die konjunkturbremsenden Faktoren infolge des öffentlichen und privaten Schuldenabbaus. An den Arbeitsmärkten zeichnet sich bereits Entspannung auf breiter Front ab. Gemeinsam mit dem aktuellen Rückgang der Ölpreise könnte dies das globale Wachstum im kommenden Jahr wieder beschleunigen.

Ferner erwarten wir, dass die Unternehmen in den etablierten Märkte wieder zuversichtlicher werden: Der Fokus dürfte sich vor allem in den USA und Japan vom Schuldenabbau weg hin zu Fusionen und Übernahmen sowie weiterer Investitionstätigkeit verlagern. Ob auch Europa im kommenden Jahr wieder auf Investitionen setzen wird, hängt zum Teil von der politischen Bereitschaft ab, die veraltete Infrastruktur in der Region zu erneuern. Sofern dies gelingt, kann dies eine Reihe öffentlich-privater Vorhaben anstoßen.

Unserer Einschätzung nach werden Aktien und Immobilien im kommenden Jahr am besten abschneiden. Im Zuge der geldpolitischen Straffung durch die Fed dürften die Zinsen in den USA leicht steigen. In Deutschland und Japan soll sich ein gewisser Aufwärtsdruck auf die Anleiherenditen bemerkbar machen.

 

Bildquelle: ING IM

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