Plusvisionen

Öl // Ende des Preisanstiegs?

Vor gar nicht so langer Zeit sorgte sich die Finanzwelt noch um einen zu niedrigen Öl-Preis. Die Notierungen seien schon wieder gefallen … Das könne kein gutes Zeichen sein … Die Wirtschaft sei im Kern schwach, warum sonst fiele der Öl-Preis … Deflation! Das ist gerade einmal zwei Jahre her – und so manch einer, der schon länger an der Börse „dabei“ ist, rieb sich verwundert die Augen [ich auch]. Schließ war man in dem Bewusstsein sozialisiert worden, dass ein steigender beziehungsweise hoher Öl-Preis schlecht für die Konjunktur und dann auch für die Aktien-Börse sei: Öl-Preis-Schock in den 1970ern. Fahrverbote. Konjunktur-Einbruch. Massenarbeitslosigkeit. So funktionierte die gelernte Kausalkette.

Insofern ist nun wieder alles in Ordnung. Der Öl-Preis (Brent) notiert kürzlich über 80 Dollar – und das Wehklagen über den hohen Öl-Preis hatte längst eingesetzt. Förderkürzungen der Opec (Anfang 2017), die Kriege in Syrien und im Jemen, die Spannungen mit dem Iran und schließlich auch Nordkorea hatten für die Aufwärtsbewegung vom 2016er-Tief bei gut 30 Dollar gesorgt.

Nun ist der Öl-Preis (Brent) an einer spannenden charttechnischen Stelle angekommen [Plusvisionen hatte hier schon darüber geschrieben]. Gelänge es die Barriere bei 81 Dollar zu überwinden, die durch das Hoch von 2015 gebildet wird, dann könnte es womöglich auch bis auf rund 100 Dollar nach oben gehen, obgleich das fundamental kaum zu begründen wäre, schließlich spricht derzeit alle Welt von Elektromobilität. Und dann gibt es da auch noch die Fracking-Industrie, die bei Förderkosten von um die 50 Dollar je Faß bei 80 Dollar satte Gewinne machen dürfte, was in der Regel Nachahmer anlockt und eine höhere Förderung zur Folge hätte.

Bei rund 80 Dollar verläuft auch die alte Aufwärtstrendlinie aus dem Jahr 1994 (siehe Chart unten), die nun auch einen Widerstand darstellt. Womöglich bildet sich im Monatschart auch ein Shooting Star heraus (der Monat ist noch nicht vorbei), weil der Preis überschossen hätte. Scheitert der Öl-Preis hier, weil nun wohl auch Russen und Saudis wieder mehr fördern wollen, könnte ein Rückschlag bis auf 60 Dollar die Folge sein.

Sehr wagemutige Naturen könnten zu einem Inline-Optionsschein greifen. Beispiel: SC8R6P der SocGen. Die KO-Barrieren liegen bei 52,50 und 92,50 Dollar. Maximal ist eine Rendite von 32,8 Prozent möglich, wenn die Barrieren bis zum 14. Dezember 2018 nicht verletzt werden. Ein Barriere-Ereignis bedeutet einen Totalverlust!

Mögen die Kurse mit Ihnen sein.

Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter #Pflichtblatt Zertifikate anmelden.

Öl-Preis (Monatschart, Brent): Scheitern an der 80-Dollar-Marke?

Öl, Oel, Brent

Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de

 

Exit mobile version