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Russland Aktien Börse // Trumputin im Schnäppchenparadies

Nach Russland fließt wieder … richtig … Geld. Seit Jahresanfang soll es knapp eine drei Viertel Milliarden Dollar gewesen sein. Das ist der positive Saldo seit 2012. Gut, die Investitionen kommen noch längst nicht an den Rekord von 2010 mit mehr als drei Milliarden Dollar heran, aber immerhin. Die Stimmung an der Moskauer Börse hat gedreht. Das hängt vor allem mit dem steigenden Öl-Preis zusammen, wovon Russland kräftig profitiert, da rund der halbe Staatshaushalt aus Öl-Einnahmen bestritten wird. Zudem könnte die politische Eiszeit zwischen Washington und Russland zu Ende gehen. Der gewählte Präsident der USA, Donald Trump, hat sich durchaus wohlwollend zu Wladimir Putin und Russland geäußert. Um das zu unterstreichen hat Trump dann auch konsequenterweise den ExxonMobil-Chef Rex Tillerson als künftigen Außenminister nominiert. Das kommt an in Moskau, da Tillerson ein gern gesehener Gesprächspartner im Kreml sein soll. Das Entspannungsprojekt könnte den Namen Trumputin tragen. Ob da die US-Sanktionen, die bis März 2017 laufen nochmals verlängert werden? Kaum vorstellbar derzeit.

Mit dem Öl-Preis geht es wirtschaftlich aufwärts in Russland. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt, dass die Wirtschaft 2017 um gut ein Prozent wachsen könnte, nach einem Rückgang von 0,8 Prozent im Jahr 2016 und einem Minus von 3,7 Prozent im Jahr 2015. Die Staatsfinanzen sind mit einem Minidefizit von 18 Prozent bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt und einem Leistungsbilanzüberschuss von drei Prozent ohnehin traditionell sehr solide.

Die russische Börse zählt weltweit nach wie vor eine der günstigsten. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt laut StarCapital zurzeit lediglich 8,1 und das gewichtete Shiller-KGV sogar nur 5,1. Aktien zu Schnäppchenpreise – wobei man die Risiken nicht außer acht lassen sollte, politisch wie auch wirtschaftlich. Wirtschaftlich vor allem deswegen, da es noch immer an Reformen mangelt, um das Land unabhängiger vom Öl zu machen.

Charttechnisch hat der FTSE-Russia-Index kürzlich den seit 2011 bestehenden Abwärtstrend überwunden (siehe Chart unten), was zusammen mit dem Doppelboden aus den Jahren 2014 und 2016 sehr positiv ist. Die Börse Moskau hat die Baisse technisch überwunden. Mit den Aktien-Kursen stabilisiert sich zudem der Rubel (gegenüber dem Euro), was auch für mehr Vertrauen der Investoren spricht (siehe Chart unten).

Eine Möglichkeit in Russland zu investieren ist der ComStage MSCI Russia 30 % Capped ETF (ETF118). Hier gibt es eine Obergrenze je Indexkomponente von 30 Prozent. Die Gesamtkosten (TER) betragen 0,60 Prozent. Die Fondswährung ist Dollar und der ETF ist nicht währungsgesichert. Aktuell (Stand: 22. Dezember 2016) weist er ein durchschnittliches KGV von 10,9 und eine Dividenden-Rendite von 3,9 Prozent auf. Die größten Positionen im ETF sind Sberbank, Gazprom und Lukoil.

In Euro notiert das endlos Partizipations-Zertifikat der SocGen (SG23SR) auf den RDX (Russian Depositary Index). Der Spread zwischen An- und Verkaufskurs liegt hier derzeit bei 1,7 Prozent.

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Bildquelle: K. Bangwa / pixelio.de
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