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Fernheizwerk Neukölln-Aktie // Plötzlich steil aufwärts – Kohle als Grund?

Bildquelle: Fernheizwerk Neukölln

Das Fernheizwerk Neukölln (FHW) hat bereits 1911 seinen Betrieb aufgenommen. Zunächst wurde nur Wärme produziert, seit 2006 auch wieder Strom, derzeit mit 40 Mitarbeiter für rund 160.000 Kunden im Stadtteil. Die erzeugte Wärme wird zu 84 Prozent an die Wohnungswirtschaft zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser geliefert, acht Prozent der Wärme geht an öffentliche Einrichtungen in Neukölln und acht Prozent an die angeschlossenen Industrie- und Gewerbebetriebe. Die vollständige Privatisierung erfolgte 1995. Heute gehört FHW zu 80,8 Vattenfall Wärme Berlin, der Rest ist Streubesitz an der Börse.

Der Fernwärmeumsatz lag trotz des niedrigeren Absatzes im ersten Quartal 2022 mit 12,8 Millionen Euro spürbar über dem Niveau des Vorjahreszeitraums als 11,4 Millionen Euro erreicht wurden. Der Grund für das Umsatzwachstum sind höhere Wärme-Preise. Deutlich stiegen auch die Stromerlöse, wegen höherer Strompreise, mit einem Plus von 30 Prozent auf 1,9 Millionen Euro.

Insgesamt beliefen sich die Aufwendungen für Brennstoffe (Steinkohle, Pellets, Erdöl, Gas) in den ersten drei Monaten auf 11,9 Millionen Euro, was ein Anstieg um 73 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist. Der Betriebsgewinn (Ebit) ging um minus 3,9 Millionen Euro auf minus 0,7 Millionen Euro zurück.

2022 wird ein Wärmeerlöse in Höhe von 48 Millionen Euro erwartet, ein Plus von 37 Prozent, durch Preissteigerungen. Die Stromerlöse sollen von acht auf auf 14 Millionen Euro zulegen. Allerdings werden sich auch die Materialkosten (Brennstoffe) auf 44 Millionen Euro verdoppeln, sodass der Betriebsgewinn (Ebit) sich auf vier Millionen Euro halbieren dürfte, wenn nicht doch alles ganz anderes kommt.

Kürzlich ging es mit dem Kurs der FHW-Aktie, nach längerer Seitwärtsbewegung, steil aufwärts, was damit zusammenhängen könnte, dass Kohle als Brennstoff wieder ein unerwartete Renaissance erlebt und bei der FHW noch mit Kohle geheizt wird (wobei auch beim FHW schon für den Kohleausstieg umgebaut wird, es soll eine Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage mit zehn MW plus 1,3 Megawatt-Großwärmepumpe entstehen, perspektivisch mit Wasserstoffbeimischung). Offenbar sieht die Börse für den Wärme- und Stromproduzenten wieder deutlich höhere Margen.

Fernheizwerk Neukölln-Aktie (Tageschart): steiler Anstieg

Fernheizwerk Neukölln, FHW

Bildquelle: Fernheizwerk Neukölln; Chartquelle: Guidants.com
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