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Brenntag-Aktie // Im Visier des Staatsanwaltes, aus dem Blick der Anleger

Das hört sich nicht gut an: Die Staatsanwaltschaft prüft eine Anzeige gegen Brenntag, auch dann, wenn die Lieferung schon mehr als fünf Jahre zurückliegt. Der Chemikalienhändler soll an ein syrisches Pharmaunternehmen, das in Verbindungen zum Assad-Regime steht, Chemikalien verkauft haben. Besonders brisant (und verwerflich): Diese Stoffe könnten auch zur Herstellung von Chemiewaffen genutzt werden.

Gleich drei Nichtregierungsorganisationen (NGOs), nämlich die New Yorker Open Society Justice Initiative, die Berliner Syrian Archive und die Schweizer Organisation Trial International haben deshalb eine entsprechende Anzeige erstattet, wie auch die Behörde bestätigte. Die Staatsanwaltschaft will nun zeitnah mitteilen, ob ein Verfahren eröffnet wird.

Im ersten Schock ist die BrenntagAktie ist die Aktie am Mittwoch im Xetra-Handel unter die 40-Euro-Marke gerutscht, konnte sich im Tagesverlauf aber etwas erholen und notiert im frühen Donnertags-Handel wieder um 42 Euro. Die Erholung beruht vor allem auf der schnellen Reaktion des Brenntag-Managements, welches sofort Stellung bezog und die Lieferung, die über die Tochter Brenntag Schweizerhall erfolgte, als „in Einklang mit dem geltenden Recht“ bezeichnete.

Fest steht, dass ein weltweit agierender Chemiehändler (eigentlich) über entsprechende Exportkontrollsysteme verfügt, die sicherstellen sollen, dass alle internationalen Spielregeln eingehalten werden. Wurden diese bewusst umgangen? Drohen nun hohe Strafzahlungen? Da die Börse bekanntlich jegliche Unsicherheit hasst, bleiben Neuengagements bei Brenntag (A1DAHH) ausschließlich risikofreudigen Anlegern vorbehalten, bis der Fall aufgeklärt ist.

Da gleichzeitig die Nervosität zu guten Konditionen bei Bonus-Zertifikaten führt, kann ein Papier mit Cap (CJ3BR6) interessant sein. Dabei muss die Brenntag-Aktie bis zum 20. Dezember stets über 33 Euro verweilen, dann erzielt der Anleger eine Maximalrendite von 5,5 Prozent (10,8 Prozent p. a.). Erweist sich der Puffer von aktuell rund 21 Prozent nicht als ausreichend, dann tilgt der Emittent per Aktienlieferung.

Brenntag-Aktie (Tageschart): kurzfristiger Abwärtstrend, möglich dass nun das Januar-Tief noch einmal getest wird

Brenntag, Chart, Aktie

Bildquelle: Kurt Michel / pixelio.de
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