Plusvisionen

Aroundtown-Aktie // Die Hotels sind die Sorgenkinder

Als wir im August über Aroundtown berichteten, fragten wir uns, wann die Erholung startet [hier klicken]. Denn damals bewegte sich die Aktie im Bereich um die 5-Euro-Marke. Aktuell wechselt das Papier für rund 6 Euro den Besitzer. Das sind immerhin rund 20 Prozent mehr. Trotzdem sind die Kurse vor dem Corona-Crash noch in weiter Ferne, denn damals kostete das Papier in der Spitze schon 8,88 Euro.

Die heutigen Zahlen für die ersten neun Monate erklären aber, warum ein Abschlag zum Vor-Crash-Niveau durchaus gerechtfertigt ist. Denn Aroundtown verzeichnete zwar bei den Nettomieteinnahmen ein Plus von 37 Prozent auf 758 Millionen Euro, hauptsächlich dank der Übernahme des Mitbewerbers TLG. Doch darin sind die Mietausfälle, die vor allem die Hotel-Immobilien betreffen, nicht berücksichtigt. Sie machen rund ein Viertel des Portfolios aus. Daher müssen Rückstellungen für Mietausfälle weiter erhöht werden. Zudem sind die Gewinne aus Neubewertungen von Immobilien und der Erlös aus Verkäufen nicht mehr so hoch wie im Vorjahr. Und schon sorgt Corona unter dem Strich für einen dicken Gewinnrückgang um ca. 45 Prozent auf 597 Millionen Euro.

Der Ausblick gibt hingegen wenig Anhaltspunkte, denn der weiterhin undurchsichtige und verschachtelte Konzern mit Sitz in Luxemburg bestätigte zwar die Prognose, wonach der operative Gewinn (FFO) zwischen 460 und 485 Millionen Euro liegen soll. Doch etwaige Rückstellungen werden auch hier nicht beachtet. Daher gab die Aroundtown-Aktie (A2DW8Z) zum Handelsstart am heutigen Donnerstag wieder etwas deutlicher nach. Diese Verluste holte das Papier allerdings im Handelsverlauf auf, da die Marktteilnehmer den Blick auf 2021 richten und auf eine baldige Hotelöffnung setzen. Wir sehen den Titel allerdings auf dem aktuellen Kursniveau als gut bezahlt an und sehen keinen Grund zum schnellen Einstieg. Wer also unserer Limit-Kaufempfehlung vom August bei 4,80 Euro [hier klicken] folgte, der nimmt nun bei 6 Euro Gewinne mit.

Das Geld kann an schwachen Tagen in ein Discount-Zertifikat (DFF2RG) fließen, das u. U. eine schöne Seitwärtsrendite abwirft. Dies geschieht, wenn die Aktie zur Fälligkeit im März 2021 über dem Cap bei 5,50 Euro durchs Ziel geht. Dann tilgt der Emittent in Cash zu 5,50 Euro, woraus sich eine Maximalrendite von zeitnahen 5,6 Prozent oder hochgerechneten 17,1 Prozent p.a. ergibt. Verluste entstehen erst, wenn Aroundtown am 19. März 2021 unter dem 5,21 Euro notiert, was dem aktuellen Preis des Zertifikats entspricht.

Aroundtown-Aktie (Tageschart): Die Impfstoff-Hoffnungen sorgten für die erste Erholungswelle

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Bildquelle: Petra Bork / pixelio.de
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