Plusvisionen

Eon-Aktie // Gute Dividenden-Aussichten und Corona-Immunität

Bildquelle: Eon

Deleveraging ist dieser Tage eine großes Thema in der Finanzwelt. Es geht um den – möglichen – Abbau von Schulden und seine deflationäre Wirkung. Davon ist auch Eon an der Börse betroffen. Der Netzbetreiber und Versorger hat in den Büchern eine Netto-Verschuldung von 39,4 Milliarden Euro stehen. Da werden die Anleger derzeit nervös, obwohl Eon mit seinem Geschäftsmodell nicht unbedingt zu den zyklischen Werten zählt.

Aber ja, ist der Ofen in Gaststätten aus und die Produktion in Firmen zurückgefahren, wird weniger Energie benötigt, was auch Eon trifft:

Eon-Chef Johannes Teyssen über Auswirkungen der Coronakrise auf das Unternehmen: „Insgesamt ist die Energiebranche sicherlich nicht so hart getroffen wie andere Branchen, allerdings erwarten auch wir sichtbare Spuren in der Bilanz. Der Energieverbrauch bei Industrie und Gewerbe geht spürbar zurück. Das wirkt sich – zeitlich befristet – auf Netze und Vertrieb aus.“

Mehr noch als die Konjunktur könnten Eon die Kredite drücken. Mit den Kurseinbrüchen entflammte auch eine Spekulation über einen weltweiten Schuldenabbau oder dass Schulden wieder teurer werden könnten bei einem Zinsanstieg. Das klingt kurios, wenn die Notenbank die Märkte gerade mit Geld überschwemmen und so ziemlich alles an Anleihen aufkaufen, was sie bekommen können.

Doch wenn die staatlichen Liquiditätsinjektionen auf ein begrenztes Angebot treffen, könnte das zu Preissteigerungen und damit auch zu höheren Zinsen führen. Auch wenn das vage ist, ist eine hohe Schuldenlast aktuell nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal an der Börse.

Insgesamt hat Eon für das Jahr 2019 recht gute Zahlen vorgelegt. Der Umsatz verbesserte sich um 38 Prozent und der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) legte um acht Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zu. Beim bereinigten Konzernüberschuss gab es ein Plus von zwei Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Der operative Cash-flow stieg um drei Prozent auf drei Milliarden Euro.

Unter dem Strich steht ein Gewinn je Aktie von 0,67 Euro, was zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13,6 führt. Das ist kein sonderlich guter Wert für einen Netzbetreiber, aber auch kein schlechter. Schön ist die Dividende mit 0,46 Euro und die Dividenden-Rendite von fünf Prozent. Bis einschließlich 2022 soll die Dividende um jährlich fünf Prozent wachsen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2020, dem ersten vollen Geschäftsjahr inklusive Innogy, rechnet Eon erneut mit einer Ergebnissteigerung: Das bereinigte Konzern-Ebit soll im Bereich von 3,9 bis 4,1 Milliarden Euro und der bereinigte Konzernüberschuss zwischen 1,7 bis 1,9 Milliarden Euro liegen. Die Coronakrise setzt hinter diese Zahlen allerdings ein großes Fragezeichen.

Angesichts der langfristigen Dividenden-Aussichten ist die Eon-Aktie auf dem aktuellen Niveau – das Papier schwankt seit 2017 um die Marke von neun Euro (siehe Wochenchart unten) – sicherlich interessant. Ein Problem könnte die Schuldenlast werden. Die Zone 8,00/8,50 Euro ist eine robuste charttechnische Unterstützung.

Ach ja, Eon soll die Energieversorgung des Tesla-Werks in Grünheide realisieren.

Eon-Aktie (Wochenchart): breiter Seitwärtstrend

Eon Aktie

Bildquelle: Eon
Exit mobile version