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CTS Eventim-Aktie // Pandemie ist der Chef im Ring

Bildquelle: CTS Eventim

Zugegeben! Unsere Prognose vom Mai, dass bei CTS Eventim die kommenden Quartale düster werden [hier klicken], war keine Heldentat. Denn in Zeiten mit sehr beschränkten Möglichkeiten für größere Veranstaltungen und dem anhaltenden Verbot für Massen-Events muss das Geschäft des Ticket-Vermarkters und Konzertveranstalters nahezu zwangsläufig einbrechen.

So geschah es auch im zweiten Quartal. Der Konzernumsatz sank um 96,6 Prozent auf nur noch 13,9 Millionen Euro, da Konzerten und Festivals wie Rock am Ring ersatzlos gestrichen wurden. Beim operativen Ergebnis ging es mit minus 16,2 Millionen Euro erwartungsgemäß tief in die roten Zahlen, nach plus 54,7 Millionen Euro im Vorjahr.

Besserung ist kaum in Sicht, da aktuell Großveranstaltungen in den meisten Ländern bis Ende September oder Ende Oktober 2020 verboten sind. Schon erste Lockerungen, wie sie am heutigen Dienstag von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) kommen, machen aber Hoffnung auf eine Normalisierung.

Er plant eine stufenweise Rückkehr von Fans in Stadien sowie eine Öffnung für Publikum von Sport- und Konzerthallen. Hoffnungen machen aber auch medizinische Fortschritte bei der Suche nach einem Impfstoff. Und trotzdem ist es erneut kein großes Hexenwerk, wenn wir auch für das dritte Quartal abermals einen massivsten Umsatzeinbruch erwarten, der auch wieder dicke Verluste bringen wird.

Eine Prognose für das Gesamtjahr bleibt natürlich aus. Das eigentliche Comeback wird aber ohnehin erst nach dem Ende der Pandemie erfolgen. Dann dürfte CTS aber über eine verbesserte Marktstellung verfügen, da viele kleine Veranstalter oder Ticket-Vermarkter nicht den finanziellen Background haben, solche eine Krise überhaupt zu überstehen. Daher könnte es gut sein, dass seine führende Marktposition weiter ausbaut.

Darauf setzt auch der Aktienmarkt, der den CTS Eventim-Titel (547030) zunächst nicht weiter in die Tiefe stürzen ließ. Wir gehen aber davon aus, dass ein schnelles Kurs-Comeback noch eine lange Zeit auf sich warten lässt, weshalb ein Einstieg keine Eile hat.

Daher ist auch ein eigentlich eher defensives Bonus-Zertifikat mit Cap (HZ3R2S) spekulativ. Es bringt zwar eine attraktive Maximalrendite von 9,5 Prozent oder 16,4 Prozent p.a., wenn die bei 26 Euro platzierte Schwelle bis März 2021 unverletzt bleibt. Doch im Corona-Crash war der Titel mit einem Tief von 25,54 Euro sogar unter diese aktuell mehr als 30 Prozent entfernte Linie gerutscht. Geschieht dies, tilgt der Emittent via Aktienlieferung, die dann aber deutlich weniger Wert sein dürften, als heute.

CTS Eventim-Aktie (Tageschart): leicht erholt, aber nicht über den Berg

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