Plusvisionen

Nemetschek-Aktie // Uneinige Analysten verwirbeln den Kurs

Bildquelle: Nemetschek

Der Handel der Nemetschek-Aktie war am Donnerstag sehr spannend: Zunächst kursierte eine neue Studie der Baader Bank am Markt. Deren Experte Knut Woller stufte die Aktie von Add auf Reduce ab. Er verwies vor allem auf das gute vierte Quartal des Jahres 2018. Somit läge die Messlatte für das inzwischen beendete Q4 recht hoch.

Woller erwartet deshalb, dass die Zuwächse 2020 schwächeln könnte, zumal die Konjunktur an Schwung verliert. Zudem verwies er auf die in diesem Jahr nicht stattfindende Fachmesse BAU, die dem Entwickler von Architektensoftware keinen Rückenwind liefern kann.

Als Folge rutschte die NemetschekAktie (645290) in der Spitze bis zu acht Prozent ab. Am Ende des Xetra-Handels stand dann aber nur noch ein Minus von rund fünf Prozent. Zur leichten Erholung hat Analystin Nina Zimmermann von der Deutschen Bank beigetragen. Sie zählt Nemetschek weiter zu den Top-acht-Werten unter den kleineren und mittelgroßen Unternehmen in Europa und verwies auf den robusten Wachstumspfad der Softwareschmiede.

Wer von den beiden „Exporten“ nun tatsächlich recht hat, ist tatsächlich schwierig zu sagen. Für die Argumente von Zimmermann und gegen Woller spricht in jedem Fall die nicht nachlassende Bautätigkeit in Deutschland und anderen europäischen Staaten.

Bedenklich sehen wir allerdings die aktuelle Fundamental-Bewertung: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis bewegt sich im Bereich von 70. Dies macht den Titel anfällig für Korrekturen, wie sie auch kürzlich die ebenfalls in 2019 sehr gut gelaufene Varta [hier klicken] erleben musste.

Somit sind Direktinvestments in die Nemetschek-Aktie vor allem für Langfristanleger geeignet, die bei einem Wachstumswert auch eine (ausgeprägte) Kursdelle aussitzen können. Sinnvoll erscheint es dabei mit Limits zu arbeiten, die einige Prozentpunkte unter dem aktuellen Niveau liegen, da die Charttechnik angeschlagen ist und ein Rückgang zur nächsten kleinen Unterstützung bei ca. 60 Euro oder zur darunterliegenden Hilfslinie bei 58 Euro durchaus möglich sind.

Spannend ist daher ein Discounter (CU4K9W), dessen Cap bei 60 Euro liegt. Geht die Aktie am Laufzeitende, also am 19. Juni, unter dem Cap durchs Ziel, dann erhalten Anleger pro Zertifikat eine Aktie. Der Einstandspreis liegt in diesem Fall bei 57,73 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Preis entspricht. Behauptet der Basiswert hingegen das Cap-Niveau, dann erhält der Zertifikate-Käufer 60 Euro in Cash. Daraus errechnet sich eine Maximalrendite von 3,9 Prozent oder 9,3 Prozent p.a.

Nemetschek-Aktie (Tageschart): technisch angeschlagen

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