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Daimler Aktie / Analyse / Ausblick // Probleme mit dem Lebenszyklus

Bildquelle: Daimler, Mercedes-AMG

Das Quartalsergebnis von Daimler kann man kurz zusammenfassen: Der Automobilkonzern verkauft zwar prächtig, aber verdient damit immer weniger Geld. Anlegern bereitet das Kopfzerbrechen. An der Börse fällt die Daimler-Aktie entsprechend um gut 7 Prozent. Fast schon werden Erinnerungen an die ganz düsteren Zeiten vor sieben, acht Jahren wach. Damals ging es Daimler wirklich schlecht, was aber vor allem daran lag, dass sie furchtbare Autos in dieser Zeit gebaut haben. Das hat sich geändert. Dennoch, von einem Unternehmen wie Daimler erwartet man sich bei einem steigenden Absatz auch steigende Gewinne – der bekommt Daimler seine Fahrzeuge nur noch mit großzügigen Rabatten los? Das zu behaupten wäre sicherlich zu hart, aber die margenstarke S- und auch die E-Klasse sind nicht mehr taufrisch. Lebenszyklusbedingt wird hier weniger abgesetzt, was durch die anderen Geschäftsbereiche von Daimler nicht ausgeglichen werden konnte. Und, was man als Aktionäre sehr gerne liest, Daimler investiert tüchtig in neue Produkte und Technologien und damit in die Zukunft. Der freie Cash-flow ist entsprechend (und durch Steuerzahlungen) im ersten Quartal von 2,3 auf 0,3 Milliarden Euro gesunken.

Insgesamt ging das Daimler-Konzernergebnis von 2,05 Milliarden Euro auf 1,40 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz legte um 2 Prozent zu, während sich der Konzernabsatz um 7 Prozent auf 683.900 Einheiten erhöhte. Der Quartalsgewinn je Aktie sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 31 Prozent auf 1,26 Euro.

Immerhin traut sich Daimler zu den Betriebsgewinn (Ebit) „leicht zu steigern“. Das könnte auf einen Gewinn je Aktie von 8,30 Euro hinauslaufen, woraus sich aktuell ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 7,5 errechnen würde, was sicherlich nicht teuer ist. Die Dividende von 3,25 Euro wurde gerade erst ausgezahlt (7. April).

Im Kurs der Daimler-Aktie sind schon viele Unwägbarkeiten enthalten, etwa die Anfrage der US-Justizbehörden nach illegal überhöhten Abgaswerten. Wenn daraus keine zweite DieselGate wird, sollte der Abschlag genügen. Eine gehörige Portion Sorgen wegen der Weltwirtschaft dürfte ebenfalls berücksichtigt sein.

Daimler ein Kauf? Mitnichten, denn es fehlt derzeit auch an Impulsen für steigende Kurse. Die Aktie bewegt sich seitwärts, was auch gegen einen Verkauf spricht, solange die Marke von 56 Euro nicht deutlich unterschritten wird. Charttechnisch negativ wird der Bruch des langfristigen Aufwärtstrend.

Interessant bei einer Seitwärtsbewegung der Daimler-Aktie könnte auch ein Discount-Zertifikat sein. Die HVB bietet ein Produkte (HU1RFU) mit der Chance auf eine Seitwärtsrendite von 4,3 Prozent (10,2 Prozent p. a.) an. Dafür darf allerdings der Cap bei 56 Euro am Ausübungstag am 16. September 2016 nicht unterschritten sein. Wenn doch, kann man sich die Daimler-Aktie mit einem Rabatt von 13,6 Prozent (Verlustpuffer) ausliefern lassen.

[highlight]Daimler-Aktie: Seitwärtstrend[/highlight][divider_flat]

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[highlight]Daimler-Aktie: langfrister Aufwärtstrend gebrochen[/highlight][divider_flat]

 

Bildquelle: Daimler

 

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