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Eon / RWE Aktie // Muss der Steuerzahler zur Freude der Aktionäre ran?

Bildquelle: Eon

Der Steuerzahler soll wieder mal ran bei den Versorgern Eon und RWE, was die Verschrottung der Kernkraftwerke angeht. Darüber freut sich natürlich die Börse, weil dann sehr wahrscheinlich deutlich weniger Kosten auf die Versorger zukommen würden. Die Kurse der Aktien von Eon und RWE steigen kräftig.

Ganz neu ist der Vorschlag nicht, wonach die Versorger für den Abriss der Kraftwerke und Fässer (Behälter) mit radioaktiven Abfall verantwortlich wären, aber die End- und Zwischenlagerung übernimmt der Staat – und gegebenenfalls wäre er auch für eventuelle Mehrkosten, die es ja immer gibt, verantwortlich. Diese Variante stromert immer wieder herum. Für die Versorger und auch deren Aktionäre wäre das eine wunderbare Sache. Endlich Kosten-Klarheit.

Dass diese Variante überhaupt diskutiert wird, hat natürlich damit zu tun, dass inzwischen von den Versorgern durch die Diskussion über den Atomausstieg und die fallenden Strompreise nicht mehr viel übrig ist, Pleite nicht ausgeschlossen. Das hätte aber unübersehbare Folgen für den Energiemarkt und wohl auch auch wieder für den Steuerzahler, der diese Konzerne dann wohl retten müsste. So eine Art Too-big-to-fail. Wer möchte schon, dass hierzuland plötzlich die Lichter ausgingen. So weit das Druckmittel.

Aber der Staat ziert sich noch, da die Summen und der mögliche Protest dagegen doch gewaltig ausfallen könnten. So bleibt auch – Achtung Anleger! – ein gehöriges Stück Unsicherheit, was die weitere Kursentwicklung der Versorger-Aktien angeht.

Wie schnell es abwärts gehen kann, zeigt es erst vergangene Woche bei RWE als der Konzern die Dividende für die Stämme ganz strich und die der Vorzüge von 1,00 auf 0,13 Euro senkte. Der RWE-Kurs brach um mehr als zehn Prozent ein.

Auf der anderen Seite sind auch schon sehr viele Eventualitäten in den Kursen von Eon und RWE enthalten. Wenn es nicht zur Pleite kommt (Restrisiko vorhanden), dann ist die Chance hoch, dass die Tiefstkurse bereits gesehen wurden. Anleger sollen sich nur sehr zögerlich an diese Werte heranwagen, Trader könnten sich ergebende Long-Gelegenheiten im Seitwärtstrend mit strengen Stopp-Kursen und Teilschutz wie sie Discounter oder Bonus-Zertifikate bieten nutzen.

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Bildquelle: Eon
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