Plusvisionen

MTU-Aktie // Robust durch China, trotz Corona und Brexit

Bildquelle: MTU

Die Aktie des Triebwerkherstellers MTU ist auch zum Barometer für die Corona-Pandemie geworden: Der scharfe Einbruch im Februar und März mit der anschließenden fulminanten Erholung oder, zunächst eine Kursdrittelung, dann eine Verdopplung nach der ersten Welle und der Aussicht auf einen Impfstoff.

Auf den ersten Blick ist der Anstieg dennoch erstaunlich, schließlich stehen weltweit zigtausende Flugzeuge auf Wüstenparkplätzen oder wo auch immer herum – und werden wohl vielfach auch nicht mehr in Betrieb genommen oder es wird noch Jahre dauern bis dies soweit ist. In der zivilen Luftfahrt sind die Passagierzahlen noch rund Dreiviertel unter dem Vorkrisenniveau. Das Covid-19-Virus hat den Menschen die Lust auf Flugreisen ziemlich vermiest.

Aber MTU verdient auch Geld mit der Wartung und Tests. Vor allem in China läuft es sehr gut. Mit der Fluggesellschaft China Southern Airway will MTU Aero Engines einen zweiten Standort für das Joint Venture MTU Maintenance Zhuhai im benachbarten Jinwan-Distrikt aufbauen. Während sich bei MTU Maintenance Zhuhai die Auswirkungen der Krise spürbar in den Kennzahlen des zweiten Quartals niedergeschlagen haben, liegt die Auslastung des Standorts inzwischen wieder bei nahezu 100 Prozent. Beindruckend.

Das geplante Werk wird sich auf Narrowbody-Triebwerke von Pratt & Whitney konzentrieren und die Erholung im asiatischen Raum dürfte für steigende Nachfrage nach Triebwerksdienstleistungen für Narrowbody-Triebwerke sorgen und weiteres Wachstum ermöglicht. Für China scheint Corona abgehakt, warum auch immer.

Dagegen schwappt in Europa eine neue Virus-Welle mit neuen – noch ansteckenderen? – Mutationen an die wirtschaftlichen Gestade. Das bringt Unsicherheit, zumal auch noch immer an einem Abkommen über den Brexit zwischen der EU und UK herumverhandelt wird. Das drückt derzeit die Kurse.

Technisch war die Situation bei der MTU-Aktie mit einem großen Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie und einer negativen Divergenz beim MACD (Kurs steigt, Indikator fällt, siehe Tageschart unten) ohnehin angeschlagen und eine Konsolidierung überfällig. Ein Rückschlag bis in einen Bereich von 160 Euro ist nicht auszuschließen.

Längerfristig hat sich die MTU-Aktie, nach dem ersten Corona-Schock, doch recht robust gezeigt. Das macht das Papier in einer Schwäche interessant.

MTU-Aktie (Tageschart): negative Divergenz

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