Plusvisionen

Gold-Bären blicken freudig in den Abgrund

Es kam, wie es kommen musst [ja, nachher sind wir alle schlauer]. Aber wenn Gold nicht steigt, wenn es in Griechenland um ziemlich viel, wenn nicht alles geht und die europäische Gemeinschaftswährung Euro wackelt, ja wann dann? Es gab Zeiten, da wäre der Gold-Preis angesichts der Streitereien –Grexit oder nicht – zwischen dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble und dem griechischen Premier Alexis Tsipras nach oben weggezogen. Diesmal jedoch: Flaute. Das war kein gutes Zeichen für alle Gold-Optimisten, die in absehbarer Zeit von deutlich steigenden Gold-Kursen ausgehen. Man könnte auch sagen: Gold kann man derzeit auf der Long-Seite getrost vergessen.

Zumal nun anscheinend auch der Chinese nichts mehr von dem gelben Metall wissen will, zumindest merklich weniger als angenommen. Aber vielleicht braucht der Chinese nun auch sein Geld, um dringend Konjunkturlöcher zu stopfen und die Wirtschaft in Gang zu halten, dass es nicht zu einem Aufstand der gerade erst entstandenen Mittelschicht kommt. Die chinesische Ökonomie und mit ihr gesamte Weltwirtschaft schwankt wie Bambus im Wind – und Gold fällt. Auch das ist keine Signal der Zuversicht für Gold-Optimisten.

Und schließlich noch die amerikanische Notenbank Federal Reserve. Die Fed-Chefin Janet Yellen orakelt zurzeit auffällig oft über eine Leitzinserhöhung noch in diesem Jahr. Diese könnte angebracht sein, sagt sie. Doch die Fed hat sich in den vergangenen Monaten wieder zu einer Kommunikation der Verwirrung entschlossen. Man gibt keine rechte Guidance mehr vor, sondern sagt eher mal dies, mal das. Wie auch immer, die Märkte gehen aktuell von einer Leitzinserhöhung noch in diesem Jahr aus und das drückt auf den Gold-Preis, weil dadurch die Inflationsgefahren abnehmen.

Der Markt will nach unten. Crash-Prophet Martin Armstrong spricht von einem Panik-Zyklus, der Kurse von 600 bis 700 Dollar zur Folge haben könnte.

Charttechnisch finden sich im Monatschart erst bei rund 700 Dollar wieder eine kräftigere Unterstützungszone, gebildet aus dem Hoch von 2006 und dem Tief von 2008, wenn das derzeitige Niveau nachhaltig unterschritten wird (siehe Chart). Technisch ist noch nicht alles verloren (bei 1.020 Dollar verläuft noch eine schwächere Haltelinie), aber Gold blickt schon den Abgrund.

[highlight]Gold-Monatschart: Nach der langen Seitwärtsbewegung dürfte ein heftiger Ausbruch folgen[/highlight][divider_flat]

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 Als Investment bieten sich Long- oder Short-ETFs auf Gold an.

 

Bildquelle: Haribo

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