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RWE Aktie // Keine Dividende, aber hohe Rabatte bei Discountern

Quelle: RWE

Da gucken die Aktionäre gewaltig in die Röhre: RWE wird für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende zahlen! Sauer ist vor allem die Gruppe der Altaktionäre der öffentlichen Hand, also beispielsweise die Stadt Essen, die wie andere 129 Städte und Kreise rund 24 Prozent der RWE-Aktien halten. Viele Kommunen müssen nun Haushaltslöcher stopfen, denn die Dividenden waren ein fixer Anker in vielen Haushaltsplänen. Schließlich hat RWE 60 Jahre lang brav die „Kohle“ abgeliefert.

Und dann soll RWE auch noch aufgespalten werden. Eine ungewisse Zukunft also, die für weitere Unruhe sorgt. Doch es gibt auch jede Menge Stimmen, die sagen, dass beide Entscheidungen richtig sind. Dazu gehören auch wir von Plusvisionen.de. Denn die Energiewende hat nun einmal völlig neue Marktverhältnisse geschaffen und das alte Geschäftsmodell von RWE vernichtet. Nun geht Vorstandschef Peter Terium den schwierigen Weg der Auf- beziehungsweise Abspaltung: Profitable Bereiche wie das Stromnetz oder der Ökostrom sind bereits in eine „Zukunftsgesellschaft“ eingebracht, die wohl noch in diesem Jahr an die Börse gehen soll. Mit den von Investoren eingesammelten Geldern kann dann der ursprüngliche RWE-Konzern Teile der Kosten für den Rückbau der Atomkraftwerke bezahlen.

Terium wird für seinen Weg heute wohl eine Mehrheit finden. Trotzdem ist ein Engagement in RWE-Aktien derzeit wohl nur überzeugten Langfristanlegern ans Herz zu legen. Noch ist es nämlich nicht zu erkennen, ob das neue Geschäftsmodell langfristig tragfähig ist. Allerdings hat der Kapitalmarkt RWE einen Vorschuss gewährt. Vom Tief knapp über der 10-Euro-Marke ging es zuletzt bis auf 12,50 Euro nach oben. Dies ist freilich nur ein schwacher Trost, wenn man bedenkt, dass die Aktie Ende 2007 rund 100 Euro gekostet hatte.

Auf der heutigen Hauptversammlung jammert der Vorstandsvorsitzende, dass man sich weitere, massive Verluste des Kraftwerksgeschäftes auf Dauer nicht leisten könne, zumal die finanzielle Situation angespannt sei – und ruft indirekt den Staat beziehungweise den Steuerzahler zur Hilfe.

Diese jüngste Kursentwicklung wiederum hat die Volatilität in der Aktie steigen lassen, weshalb Discount-Zertifikate hohe Seitwärtsrenditen abwerfen. Ein Beispiel kommt von der Deutschen Bank (XM6K16). Deren Discount-Zertifikat auf RWE wird schon am 16. Juni 2016 fällig. Geht die Aktie über 11,50 Euro (zulässiger Kursverlust: 7,5 Prozent) durchs Ziel, winkt Anlegern eine Maximalrendite von 5,1 Prozent (30,6 Prozent p. a.). Gelingt dies nicht, haben Anleger die Aktie zu 10,94 Euro erworben, da sie dann ins Depot gebucht wird.

Mehr Geduld erfordert ein anderes Papier der Deutschen Bank (XM65PQ), dessen Beobachtungstag am 15. Dezember 2016 ansteht. Hier reicht es aber schon, wenn die Aktie mindestens beim Cap-Niveau von 10,50 Euro (Abstand: 15,5 Prozent) durchs Ziel geht, damit eine Maximalrendite von 9,5 Prozent oder 15,3 Prozent p. a. erzielt wird. Dank des Rabatts von 22,8 Prozent entstehen Verluste erst bei RWE-Aktienkursen unter 9,59 Euro. Auch hier kommt es zu Aktienauslieferung, wenn der Cap am Beobachtungstag verfehlt wird.

[highlight]RWE-Aktie: Seitwärtsbewegung, vor 200-Tage-Durchschnittlinie[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: RWE

 

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