Plusvisionen

Software AG-Aktie // Ein höherer Auftragseingang reicht nicht

Bildquelle: Software AG

Es scheint ein eher langweiliger Mittwochshandel zu werden, denn es fehlen neue Nachrichten. Dass der wohl scheidende US-Präsident Donald Trump in den USA führende Beamte entlässt und Teile der Truppen aus Afghanistan und dem Irak ankündigt, wird vom Markt ignoriert. Zudem sind die Hoffnung auf einen bzw. derzeit zwei Corona-Impfstoffe eingepreist, insbesondere bei Fliegeraktien wie Lufthansa (Independant Research urteilt heute mit Verkaufen und Kursziel 6 Euro) und TUI, die ohne Staatshilfe längst in Insolvenz wären. Risiken bestehen hingegen weiter durch die zunehmenden Pandemie-Restriktionen.

Da tut es gut, wenn wenigstens ein Unternehmen frische Daten meldete, die zudem eher positiv überraschen. Die Rede ist von der Software AG (A2GS40). Die Aktie der Darmstädter führte im frühen Handel die Gewinnerliste mit einem Plus von knapp sieben Prozent auf 35,40 Euro an.

Die Zahlen für das dritte Quartal waren allerdings gemischt, teilweise zudem schon bekannt. So sank der Umsatz um 17 Prozent auf 185,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) brach um 58 Prozent auf 24,9 Millionen Euro ein und das Nettoergebnis sank um 63 Prozent auf 18,7 Millionen Euro. Kein Wunder, dass die Experten des MDAX-Konzerns in ihrer Meldung den Auftragseingang in den Fokus rückten. Dieser sank nur minimal von 101,9 auf 101,6 Millionen Euro, wäre aber währungsbereinigt um 5 Prozent gestiegen.

Hoffnungen macht der Ausblick. Hierbei erhöhte Konzernchef Sanjay Brahmawar die Prognosen für die Auftragseingänge in den einzelnen Bereichen. Dies reichte aus, dass die zuletzt schwach performende Aktie, die auch unter einem Hackerangriff litt, zur Erholung ansetzte. Dass der Gewinnausblick unverändert blieb, störte die Marktteilnehmer dabei nicht.

Wir gehen daher davon aus, dass die charttechnische Hürde bei 35 Euro zunächst nicht nachhaltig überwunden werden kann. Direktengagements empfehlen wir daher erst, wenn die heutige Euphorie aus dem Titel wieder gewichen ist, also eher auf einem Kursniveau um 32 Euro.

Besser aufgehoben fühlen wir uns bei einem Bonus-Zertifikat mit Cap (HZ3J2Q). Es bringt eine Bonus-Rendite von 5,2 Prozent (15,8 Prozent p.a.), wenn die Barriere bei 26 Euro (Abstand: 26,8 Prozent) bis zum 19. März 2021 unverletzt bleibt. Gelingt dies nicht, tilgt der Emittent via Aktienlieferung.

Software AG-Aktie (Tageschart): Bei 35 Euro erkennen wir eine dicke Widerstandslinie

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