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CompuGroup-Aktie // Vom Kapitalmarkt zu hart bestraft?

Eigentlich müsste die CompuGroup ein Gewinner der Digitalisierung und der steigenden Lebenserwartung sein. Denn die Koblenzer gelten als ein führendes eHealth-Unternehmen in Europa. Kernprodukt des Unternehmens ist eine Software, die vor allem Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser und Labor-Dienstleister für ihre interne Organisation beziehungsweise für die Erfassung von Diagnosen nutzen. Ein Blick auf den Kursverlauf zeigt aber ein anderes Bild. Die Aktie (543730) verlor die gesamten Kursgewinne der vergangenen zwölf Monate seit dem Hoch vom Juli bei knapp 75 Euro.

Zuletzt war dies ist die Folge einer Gewinnwarnung. Das Management begründete die überraschende Prognose-Senkung mit den Kosten einer geplatzten Übernahme. Es gab dabei in den vergangenen Monaten wohl sehr intensive Gespräche über den Kauf eines größeren Unternehmens außerhalb Europas. Hierfür fielen bereits Kosten im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich an. Nähere Details zu dem gescheiterten Deal machte die Verwaltung bislang nicht.

Vorher hatten bereits eher schwache Zahlen für das zweite Quartal den Abstieg der Aktie eingeleitet. Dabei erinnerten sich gleichzeitig viele Marktteilnehmer an das Vorjahr. Auch damals musste die CompuGroup (einmal) ihre Prognosen reduzieren. Und auch damals ging es mit der Aktie steil abwärts.

Diese Entwicklung zeigt, dass der Kapitalmarkt offensichtliche Fehler des Managements nicht schätzt und entsprechend hart bestraft. Allerdings handelt es sich aktuell bei der Gewinnwarnung, wegen der gescheiterten Übernahme, um eine einmalige Sache.

Somit könnte für risikofreudige Anleger ein guter Einstiegszeitpunkt sein. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis von immerhin 20 ist mit Blick auf die beschriebenen Fakten (siehe oben) dennoch attraktiv. Positiv ist auch, dass die CompuGroup-Aktie am 23. September in den MDAX aufsteigen soll.

Zunächst sollten Anleger aber eine charttechnische Bodenbildung der CompuGroup-Aktie (543730) abwarten. Anderenfalls könnte sich ein Kauf als der klassische Griff in ein fallendes Messer erweisen.

Nachtrag 17. September (18.30 Uhr): Die Compugroup betreibt Kurspflege. Ab dem 18. September 2019 wird ein Aktienrückkauf durchgeführt. Im Zeitraum bis längstens zum 31. März 2020 sollen bis zu 930.825 eigene Aktien der Gesellschaft gekauft werden. Das entspricht einem Anteil von 1,75 Prozent des derzeitigen Grundkapitals.

Wer an eine zeitnahe Bodenbildung glaubt, der kann auch zu einem Bonus-Zertifikat mit Cap (HZ2D77) greifen. Es bringt maximal 9,2 Prozent (17,5 Prozent p. a.), wenn die bei 40 Euro (Puffer: 16,9 Prozent) bis zum Laufzeitende im März 2020 als ausreichend erweist. Reicht der Puffer nicht aus, dann tilgt der Emittent via Aktienlieferung im Verhältnis eins zu eins.

CompuGroup-Aktie (Tageschart): wie gewonnen, so zeronnen – noch Abwärtspotenzial bis in den Bereich von 40 Euro vorhanden

Copmpugroup, Aktie, Chart

Bildquelle: Rike / pixelio.de
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