Plusvisionen

Euro // Neue Stärke gegenüber dem Dollar?

Bildquelle: Bundesbank

Es scheint so, als würde sich der Euro wieder nach oben schleichen. Fast ein wenig heimlich. Nach dem Brexit-Votum der Briten ist er bis auf fast 1,09 Dollar eingebrochen. Seitdem geht es per saldo nach oben. Nun wurde sogar der kurzfristige Abwärtstrend bei 1,1240 Dollar überschritten. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass der Euro gegenüber dem Dollar weiter nach oben möchte.

Erholt haben sich auch die ZEW-Konjunkturerwartungen. Der Index legt im August um 7,8 Punkte zu und steht nun bei 57,6 Punkten. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland verbessert sich somit. Der Brexit-Schock scheint verdaut. Nach wie vor erschweren aber vor allem politische Risiken innerhalb und außerhalb der Europäischen Union einen optimistischeren Konjunkturausblick für Deutschland. Auch bestehe weiterhin Unsicherheit bezüglich der Widerstandsfähigkeit des EU-Bankensektors, heißt es aus dem ZEW. Insgesamt profitiert der Euro dennoch von der recht robusten Wirtschaftsentwicklung in Deutschland.

Entscheidend für die weitere Entwicklung von Euro und Dollar ist ganz besonders auch die derzeitige und künftige Politik der Notenbanken. Während die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Bilanz noch weiter ausweitet (siehe Chart unten), stagniert sie in den USA seit dem dortigen Ausstieg aus Quantitative Easing (QE). Diese Entwicklung begünstigt tendenziell natürlich den Dollar und drückt auf den Euro.

Aber vielleicht plagen den Markt auch Konjunktur- oder Wahlsorgen hinsichtlich der USA. Die Wirtschaftsentwicklung in den Vereinigten Staaten ist aus Sicht der amerikanischen Notenbank (Federal Reserve, Fed) noch immer nicht so, dass sie die Leitzinsen nach dem ersten Schritt weiter zügig anheben möchte. Gleichwohl geht der GDPNowIndikator der Atlanta-Fed von einem Wachstumsplus im dritten Quartal von 3,6 Prozent aus. Vielleicht bringen die Fed Minutes neue Erkenntnisse, die heute (17. August) Abend veröffentlicht werden. Nachtrag: Einige Mitglieder des Offenmarkt-Ausschusses möchten wohl eine Leitzinserhöhung, allerdings hat man sich dann doch darauf geeinigt, erst einmal weitere Daten abzuwarten [klar]. Das bedeutet wohl, vor Dezember (nach den US-Wahlen) wird es wohl keine Leitzinserhöhung in den USA geben. Der Euro reagiert darauf mit leichten Gewinnen.

Bestätigt sich der charttechnische Ausbruch aus dem Abwärtstrend, könnte der Euro zunächst bis in den Bereich von 1,14/1,15 Dollar steigen. Danach befindet sich der nächste massivere Widerstand bei gut 1,16 Dollar. Mittelfristig befindet sich der Euro vs. Dollar seit diesem Jahr in einer Seitwärtsbewegung, was auch den wechselnden Konjunkturerwartungen in den USA und in der Eurozone gerecht wird.

Wer mit Hebel auf einen steigenden Euro gegenüber dem Dollar setzen möchte, kann das beispielswiese mit dem SocGen Turbo long SE18G4 tun. Er beschleunigt die Kursentwicklung um den Faktor 4,1. Euro-Pessimisten könnten zum Turbo short SG0MWG mit Hebel 4,3 greifen. Der Inline-Optionsschein SE5HKJ mit den KO-Linien 0,98 und 1,20 ist interessant für einen Seitwärtstrend. Werden die Barrieren bis zum 21. Oktober nicht verletzt, ist eine Rendite von 5,5 Prozent (30,6 Prozent p. a.) möglich.

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Euro, Dollar, Chart, Analyse

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