Könnte die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, vielleicht doch die Leitzinsen weiter anheben, ermutigt durch den nun wieder höheren Öl-Preis? Es ist doch sehr unwahrscheinlich. Aber es könnte sie doch schon wieder mehr in den Fingern jucken als noch vor ein paar Wochen als sich die Märkte doch in einem recht desolaten Zustand präsentierten und Öl von Tag zu Tag billiger wurde – und damit auch signalisierte, dass es in der Weltwirtschaft nicht so gut lief läuft. Nein, die Fed wird abwarten und sich die Sache noch einmal sehr genau ansehen: Zum Beispiel das Wachstum in den USA. Der GDPNow-Indikator der Atlanta-Fed prognostiziert für das erste Quartal derzeit ein Plus von 1,9 Prozent. Das wird für die Fed nicht genug sein. Sie wird aber auch auf den Arbeitsmarkt blicken, wo eine Arbeitslosenrate von 4,9 Prozent schon fast wieder Vollbeschäftigung andeutet. Und sie dürfte auch die Preisentwicklung studieren. Die Inflationsrate nimmt um ein Prozent zu, was weit entfernt ist von den Zielmarken.
Die Märkte blicken recht gelassen dem Ereignis entgegen. Der Deutsche Aktienindex (DAX) notiert unverändert bis leicht verbessert und der Euro befindet sich gegenüber dem Dollar auf seinem Lieblingsniveau irgendwo bei 1,10 Dollar.
Ergo: Eine weitere Leitzinserhöhung ist durch den gestiegenen Öl-Preis wieder wahrscheinlicher geworden. Die Fed wird dennoch warten, bis es klarere Zeichen einer Stabilisierung der Weltwirtschaft gibt. Sie möchte sicher nicht dafür verantwortlich gemacht werden, diese mit höheren Zinsen gekippt zu haben. Der Wille der Fed die US-Leitzinsen ist jedoch da, weil sie damit eine Normalisierung nach der Finanzkrise signalisieren möchte.
Nachtrag: Keine Leitzinserhöhung durch die Fed. Märkte erwarten nur noch zwei statt vier Zinsschritte in diesem Jahr. Euro und Gold legen kräftig zu.
[highlight]DAX-Index: abwartend positiv[/highlight][divider_flat]
