Plusvisionen

Hugo Boss-Aktie // Wieder mal eine Gewinnwarnung

Bildquelle: Hugo Boss

Eigentlich sah es so aus, als ob Hugo Boss längst die Krisenzeiten überstanden hat. Nun droht dem Modeunternehmen allerdings ein Rückfall in den Krisenmodus. So sind zumindest die Aussagen nach den Zahlen für das dritte Quartal zu erklären, die Vorstandschef Mark Langer tätigte.

Doch der Reihe nach: Im dritten Quartal stieg der Konzernumsatz lediglich um ein Prozent auf 720 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) lag mit 80 Millionen Euro um rund 13 Prozent unter Vorjahr und auch deutlich hinter der Markterwartung.

Langer will mit einem gesenkten Ausblick nun den gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten Rechnung tragen. Zudem erkennt der Manager, der den Konzern in den vergangenen Jahren aus der Krise führte, negative Auswirkungen, die im Zusammenhang mit den Unruhen in Hongkong stehen.

So soll der Konzernumsatz im Gesamtjahr währungsbereinig im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigen. Bislang war ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet worden. Beim Ebit liegt die neue Zielrange bei 330 bis 340 Millionen Euro, womit ein Ergebnisrückgang vorprogrammiert ist.

Keine Überraschung, dass die Boss-Aktie (A1PHFF) in diesem Nachrichtenumfeld massiv unter die Räder kam und schon zum Ende der Vorwoche auf ein neues zyklisches Tief abrutschte. Auch zu Wochenbeginn setzte sich die Talfahrt fort, womit das Zwischentief aktuell bei 37,35 Euro liegt.

Somit wird der global aktive Modekonzern nur noch mit einer Marktkapitalisierung von 2,6 Milliarden Euro bewertet. Dies ist weniger als ein Jahresumsatz, der in 2018 bei rund 2,8 Milliarden Euro lag. Zudem sollten Anleger beachten, dass Boss weiterhin schwarze Zahlen schreibt und mit einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund elf bewertet wird.

Gegen ein schnelles Engagement spricht aber die Charttechnik mit einem intakten Abwärtstrend. So wäre ein Aktienkauf derzeit der klassische Griff in ein fallendes Messer.

Cleverer als ein Direktengagement erscheint daher der Einstiegsversuch über ein Discount-Zertifikat (CU60K5). Sofern die Boss-Aktie am Laufzeitende, also am 20. Dezember 2019, unter dem Cap von 39 Euro durchs Ziel geht, wandert das Papier ins Depot. Der Einstandspreis liegt dann bei 36,24 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Preis entspricht. Geht die Aktie hingegen über dem Cap durchs Ziel, dann erhalten Anleger 39 Euro in Cash ausbezahlt. Als Entschädigung für den nicht geglückten Aktienkauf erzielen Anleger eine Maximalrendite von 7,5 Prozent (36,1 Prozent p.a.).

Hugo Boss-Aktie (Wochenchart): Ein steiler Abwärtstrend lässt noch keine Trendwende erkennen

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