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Apple-Aktie // Erdogan boykottiert und Buffett kauft

Bildquelle: Apple (Piazza Liberty)

Das Billion-Dollar-Baby Apple ist beim osmanischen Sultan türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ungnade gefallen, genauer gesagt das iPhone, ausgerechnet jenes Gerät, das ihm während des Putsches 2016 die Macht rettete. Egal. Vergessen. Jetzt sind andere Zeiten.

Die Egomanen-Geschichte geht so: Erdogan ließ einen amerikanischen Pastor festsetzen, worauf ihm sein Bruder im Geiste, Donald Trump, mit Strafzöllen auf Stahl und Aluminium ärgerte. Die Lira stürzte ab, Erdogan war bestürzt und fürchtete fortan eine Wirtschaftskrise, die man in der Türkei allerdings nicht denken und erwähnen darf. Um Freund Ex-Freund Trump seinerseits zu triezen, hat Erdogan nun einen Apple-Boykott ersonnen … Wenn es nicht so traurig wäre, könnte es durchaus lustig sein.

Nun, Apple wird es zunächst ziemlich egal sein, außer das Beispiel macht bei Despoten sonstigen seltsamen Gruppierungen auf dem Planeten Schule. Apple ist auch ein Symbol, so wie die Twin-Towers damals. Sollte Apple mit Amerika und seinem Präsidenten Trump gleichgesetzt werden – und nicht mehr mit Hippie, Regenbogen, angebissenem Apfel sowie einer Prise Anarchie, dann könnte mit dem Image auch auch der Kurs leiden.

Noch müssen sich die Aktionäre keine sorgen machen, auch bei einem Börsenwert von mehr als einer Billion Dollar (vorher hat das noch kein Unternehmen geschafft). Das Tech-Unternehmen strebt noch immer eine Bruttomarge von 38 Prozent und mehr an. In den neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (bis 30. Juni) generierte Apple einen Cash-flow aus dem operativen Geschäft von 58 Milliarden Dollar. Der Cash-Bestand betrug 244 Milliarden Dollar.

Der Nettogewinn lag bei 45 Milliarden Dollar, was auf ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17 hinauslaufen könnte. Üppig ist das nach wie vor nicht zumal Apple auch eine Dividende (zuletzt 0,73 Dollar fürs Quartal) zahlt. Vielleicht hat auch deshalb Investmentlegende Warren Buffett seinen Depotanteil an Apple im vergangenen Quartal noch einmal um 5,2 Prozent erhöht. Buffett gilt als Value-Anleger.

Risiken gibt es dennoch, vor allem in Form von Konkurrenz (Samsung, Huawei), die Apple den Rang ablaufen könnten – oder das bei den Marktanteilen schon getan haben. Und auch technologisch hat der Wettbewerb nachgezogen. Apple ist als Luxus-Produkt mit Top-Margen auf seinen Ruf angewiesen. Apple muss immer wieder liefern, so demnächst, wenn neue iPhones auf den Markt kommen.

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Apple-Aktie (Wochenchart): weiter, weiter, immer weiter …

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Bildquelle: Apple
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