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Bayer // Monsanto und das Gift für den Aktien-Kurs

Bildquelle: Bayer

Nun also doch: Der milliardenschwere Übernahme-Poker zwischen dem US-Unternehmen Monsanto und dem kaufwütigen deutschen Bayer-Konzern scheint auf der Zielgerade zu sein. Man habe sich wohl auf einen Kaufpreis von 129 Dollar pro Monsanto-Aktie geeinigt. Bislang stand ein Preis von 127,50 Dollar im Raum. Zudem machte Bayer wohl finanzielle Zugeständnisse, falls die US-Kartellbehörden den Deal doch noch platzen lassen. Die Leverkusener sind in diesem Fall wohl zur Zahlung von bis zu 2,7 Milliarden Dollar bereits.

[box border=“full“]Nachtrag: Nun ist es perfekt: Bayer kauft Monsanto für 128 Dollar je Aktie in bar. Das ist ein Aufschlag von 44 Prozent! Insgesamt hat das Geschäft ein Volumen von 66 Milliarden Dollar oder knapp 59 Milliarden Euro.[/box]

Schon am Nachmittag könnte der Deal auch öffentlich werden. Denn der Bayer-Aufsichtsrat tritt zusammen. Sofern das Gremium die Transaktion genehmigt, dürfte ein entsprechendes Statement an die Öffentlichkeit gelangen. Ob der Kauf der umstrittenen Monsanto aber tatsächlich zu einem Glücksgriff für den deutschen Pharma- und Pflanzenschutzkonzern wird, dies wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Allerdings ist eine Investitionssumme von rund 65 bis 70 Milliarden Dollar schon ein erhebliches Risiko und auch eine Belastung – trotz der niedrigen Zinsen (siehe auch oben). Nicht vom Tisch ist daher mittelfristig auch eine Kapitalerhöhung bei Bayer. Dies wiederum mögen die Aktionäre nicht sonderlich gern, da dies die Gewinne pro Anteilsschein verwässert.

[box border=“full“]Das sind die Segnungen der Nullzinsen: Konzerne wie Bayer bekommen das Geld für die Finanzierung sozusagen umsonst. Gefahr: Was, wenn die Zinsen auch nur ein wenig steigen und ein Unternehmen wie Bayer sich weiteres Geld am Markt besorgen muss? Die Bilanz könnte das sofort belasten.[/box]

Zudem muss Bayer in den kommenden Jahren wahrscheinlich hohe Firmenwertabschreibungen durchführen, was die Ertragszahlen stark belasten kann. Und dann kommen die klassischen Fusionsprobleme wie unterschiedliche Unternehmenskulturen hinzu. Wie oft lesen wir von länger dauernder Integration oder höheren Kosten als vor dem Zusammenschluss erwartet und so weiter …

Der zuletzt eher seitwärts laufende Bayer-Aktien-Kurs (BAY001) zeigt, dass am Kapitalmarkt bereits eine gewisse Zurückhaltung vorhanden ist. Auch wir sehen einem Direktinvestment, also den Kauf der Bayer-Aktie, zum aktuellen Zeitpunkt eher kritisch. Zunächst müssen alle Fakten auf dem Tisch liegen und auch die Zustimmungen der Kartellbehörden vorhanden sein. Allerdings gibt es Möglichkeiten die Zeit bis dahin in Rendite zu wandeln, nämlich mit eher defensiven Bonus-Zertifikaten. Denn mit einem massiven Kurseinbruch rechnen wir zunächst nicht, aber eben auch nicht mit einem Freudensprung nach der Bekanntgabe.

Ein gutes Beispiel dafür ist ein Bonus-Zertifikat mit Cap von der Commerzbank (CD37XC). Sofern die aktuell bei 94,08 Euro gehandelte Bayer-Aktie bis zum Bewertungstag am 16. März 2017 nicht unter 65 Euro (Abstand: 30,7 Prozent fällt, erzielen Anleger eine attraktive Bonus-Rendite von 6,1 Prozent oder hochgerechneten 11,8 Prozent p. a. Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, wird Anlegern am Laufzeitende die Aktie ins Depot gebucht, mit der man dann zunächst recht deutlich im Minus liegt, zumal das Zertifikat schon ein Aufgeld aufgebaut hat.

[highlight]Bayer-Aktie: Erholung im Abwärtstrend [/highlight][divider_flat]

Bayer, Aktie, Chart

 

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