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Hornbach Holding-Aktie // Gewinnwarnung sorgt für Kursrutsch

Bildquelle: Hornbach Holding

Hornbach erfreute sich während der Pandemie einer konstant hohen Nachfrage, da die Bürger viel Zeit dafür verwendeten, die Wohnung oder den eigenen Garten aufzuhübschen. Nun trifft aber auch den Baumarktkonzern die Problematik der steigenden Preise und der nicht funktionierenden Lieferketten. Die Holding guckt daher pessimistischer auf die möglichen Gewinne des laufenden Geschäftsjahrs, welches am 28.2.2023 endet. Und schon bricht auch die Aktie der Hornbach Holding (608340) massiv ein. Dies kann jedoch eine Chance für Anleger sein.

Hornbach teilte mit, dass das erste Quartal noch von einer stabilen Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprodukten geprägt war. Dies kann der Autor dieser Zeilen gut nachvollziehen, da er erst gestern einen Baumarkt (leider ist kein Hornbach in der Nähe verfügbar, daher wars eine andere Kette) besuchte, dort auf zahlreiche andere Kunden traf und eine spezielle Leiter erwarb, der der Kaminkehrer für den Dachaustritt erneuert haben wollte. Allerdings sorgen Inflation, Lieferketten und Produktpreise im zweiten Quartal für anhaltende Unsicherheit, weshalb die Prognose für den Rest des Jahres schwieriger wird. So erwartet der Vorstand nun beim bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) einen Rückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Bislang hatte das Management nur von einem leichten Minus gesprochen.

Das erste Quartal zeigt die Problematik: Es brachte zwar – nach vorläufigen Zahlen – einen Umsatzanstieg um 8,1 Prozent auf 1,813 Milliarden Euro, aber einen Ebit-Rückgang um 12,3 Prozent auf 148,3 Millionen Euro. Den massiven Kursrückgang, der in der Spitze mehr als 20 Prozent ausmachte, ist aber eine klare Übertreibung im extrem nervösen Umfeld. Denn Hornbach bleibt hochprofitabel und ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von acht sowie einer Dividenden-Rendite von 2,4 Prozent günstig bewertet.

Allerdings entspricht ein Kauf zum jetzigen Zeitpunkt dem Griff in ein fallendes Messer. Daher raten wir von einem Direktinvestment ab, bis sich der Wert stabilisiert hat und ein neuer Boden entstanden ist. Mit Blick auf die Charttechnik halten wir dies im Bereich um die 80-Euro-Marke für realistisch.

Eigentlich wäre es zudem ein guter Zeitpunkt zum Einstiegsversuch via Discounter. Doch die Anbieter meiden diesen Basiswert. Lediglich die DZ Bank hat Papiere im Angebot. Da dieser Emittent aber stets eine Barabwicklung (also keine physische Lieferung) zum Laufzeitende anbietet und damit kein Aktienbezug möglich ist, sind die Papiere für eine solche Transaktion leider völlig ungeeignet. Da wir zudem die erhöhte Volatilität der Aktie in der aktuellen Preisgestaltung nicht ausreichend berücksichtigt finden, stellen wir auch kein Produkt vor, welches sich ggf. für eine reine Seitwärtsspekulation anbieten würde.

Hornbach Holding (Tageschart): übel verprügelt

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Bildquelle: Hornbach Holding, Chartquelle: guidants.com
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