Plusvisionen

Fraport-Aktie // Kerosin-Steuer-Schock vs. gute Verkehrszahlen

Bildquelle: Fraport

Die Lust am Fliegen hält an – trotz Konjunkturkrise. Dies zeigen frische Verkehrszahlen des Fraport-Konzerns für den Monat November, die bei der Personenbeförderung und dem Cargo-Geschäft über den Erwartungen lagen. Allerdings störte am Mittwoch-Nachmittag eine Nachricht aus dem politischen Berlin. Die dortige Ampel-Regierung will ihr riesiges Haushaltsloch auch mit einer Kerosin-Steuer auf Inlandsflüge stopfen.

Im Detail: Mit einem Plus von 12,2 Prozent auf knapp 4,6 Millionen Fluggäste bleibt die Fraport auch im November auf dem Weg zurück zu Werten aus der Vor-Corona-Zeit. So liegt der Abstand zum November 2019 nur noch bei 9,4 Prozent, nachdem er im Oktober noch 11,9 Prozent betragen hatte.

Auch das Cargo-Geschäft am Frankfurter Drehkreuz kann im November überzeugen, es zog nach einer konjunkturbedingten Schwächephase überraschend an: Mit 174.258 Tonnen wurde 6,0 Prozent mehr Fracht und Luftpost transportiert als im Vorjahr. Damit ist dieser Wert sogar nur noch 6,6 Prozent von den Daten des November 2019 entfernt.

Die Freude über die guten Zahlen trübte am Mittwoch-Nachmittag allerdings eine Nachricht der Deutschen Presse-Agentur ein, wonach eine Kerosin-Steuer für innerdeutsche Flüge eingeführt werden soll. Dies soll eine der Maßnahmen sein, den Bundeshaushalt 2024 doch noch in den von der Verfassung vorgegebenen Rahmen zu pressen.

Die Fraport-Aktie (577330) setzte jedoch trotzdem ihren Erholungskurs im freundlichen Marktumfeld fort und kletterte in der Spitze auf 56,28 Euro, was dem höchsten Kursniveau seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine entsprach. Dabei störte es die Aktionäre auch nicht, dass die Fraport vor wenigen Tagen aus einer Betreibergesellschaft für den Flughafen Pulkowo in St. Petersburg herausgeworfen wurde – dort aber ohnehin kaum Geld verdient hat.

Wir sehen die Fraport-Aktie – trotz der guten Werte derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 – als gut bezahlt an, vor allem mit Blick auf die konjunkturellen Risiken, aber auch mit Sorge vor den drohenden Entscheidungen der Bundesregierung, die die Inlandskonjunktur immer stärker belasten wie auch die mögliche Zusatz-Kerosin-Steuer beispielhaft zeigt. Ein Direktinvestment halten wir daher für riskant und bleibt nur sehr langfristig agierenden Anlegern vorbehalten.

Uns gefällt aber ein Bonus-Zertifikat mit Cap (PE9WPQ), welches am 21. Juni 2024 ausläuft: Bleibt die bei 38 Euro platzierte Schwelle (Abstand aktuell rund 30,9 Prozent) bis dahin unverletzt, winkt eine Bonus-Rendite von 5,7 Prozent (10,6 Prozent p.a.). Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, tilgt der Emittent in Cash, entsprechend dem dann gültigen Aktienkurs.

Fraport-Aktie (Tageschart): Widerstand bei 54/55 Euro überwunden

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Bildquelle: Fraport; Chartquelle: stock3.com
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