Plusvisionen

Griechenland hat immer mehr Zeit

Immer wieder Griechenland, Griechenland, Griechenland. Es ist zum ewigen europäischen Wahnsinnsmantra geworden. Reformen. Nein. Reformen. Ein bisschen, vielleicht. Reformen. Vielleicht … So geht das hin und her zwischen Eurogruppe und der griechischen Regierung. Selbst die Griechen selbst sind nach einer Umfrage dem offenbar müde und wollen eine Einigung mit den Gläubigern. Zu diesen zählt auch der Internationale Währungsfonds (IWF). Der hatte gestern die Gespräche mit Griechenland erstmal abgebrochen, was an der Börse für Ernüchterung sorgte. Aber auch das gehört wieder zum Poker. Der Druck soll erhöht werden. Aber die Zeit scheint irgendwie für die Griechen zu arbeiten.

Schließlich haben diese dann mehr Zeit ihre Konten zu räumen, was in den vergangenen Monaten schon milliardenfach geschehen ist. Das funktioniert dann so: Der reiche Grieche überweist beispielsweise nach Deutschland, die griechische Geschäftsbank hat das Geld nicht, weshalb sie sich an ihre Notenbank und diese wiederum an die Europäische Zentralbank (EZB) wendet. Die füllt dann das Konto der Geschäftsbank auf, wodurch diese die Überweisung tätigen kann. Am Ende bucht dann die EZB eine Forderung gegenüber der Bundesbank, weil ja das Geld auf einer deutschen Bank liegt. Wenn die griechische Geschäftsbank einmal pleite ist, steht in diesem Fall also der deutsche Steuerzahler dafür gerade.

Warum soll sich Athen somit beeilen? Es gibt keinen rechten Grund dafür. Eher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie von den übrigen Mitgliedern der Eurogruppe herausgehauen (bail out) werden.

Die Athener Börse sieht das dennoch nicht gerne. Nach der gestrigen zeitweisen Hausse, knicken heute die Kurse wieder tüchtig ein. Für die Wirtschaft wären Reformen besser als eine Fortsetzung des griechischen Dramas.

So ganz sollte man die Hoffnung allerdings nicht aufgeben, da keiner, weder die Eurogruppe noch die Griechen, ein Interesse an einem Ausscheren aus Europa haben. Aber ja, wenn nun die Griechen mit ihrer Gebaren durchkommen, könnte das Nachahmer in Europa anziehen.

 

[highlight]Griechische Konten werden geräumt [/highlight][divider_flat]

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