Plusvisionen

Indus-Aktie // Trotz Abschreibungen auf Kurs

Bildquelle: Indus

Das sieht gut aus: Indus steigerte im ersten Quartal den Umsatz um 11,1 Prozent auf 444,8 Millionen Euro. Geholfen haben dabei gleich drei Zukäufe, die das Wachstum um 6,6 Prozent beschleunigten. Organisch hätte das Umsatzplus also „nur“ 4,5 Prozent betragen. Beim operativen Ergebnis (Ebit) kam es eigentlich zu einem Plus von 8,0 Prozent auf 27,0 Millionen Euro. Allerdings kam es zu Sonderabschreibungen, sodass das Ebit letztendlich um rund 17 Prozent auf 20,7 Millionen Euro nach unten ging. Entsprechend sank die Ebit-Marge von 6,2 auf 4,7 Prozent. Trotzdem konnte sich die Indus-Aktie (620010) bereits am gestrigen Mittwoch nach der Zahlenvorlage gut behaupten.

Die Abschreibungen sind schnell erklärt: Sie betreffen einen Serienzulieferer aus dem Bereich Fahrzeugtechnik, der mit 4,6 Millionen Euro belastete und sie betreffen generell die Segmente Fahrzeugtechnik und Metalltechnik, wo Vorräte und Forderungen aus direktem Russland- und Ukraine-Geschäft pauschal um 1,7 Millionen Euro wertberichtigt wurden. Das direkte Russland- und Ukraine-Geschäft ist im Konzern aber überschaubar und macht nur rund 1,2 Prozent des Jahresumsatzes aus. Mehr Sorgen bereiten dem Management weiter die Serienzulieferer, die unter steigenden Energiepreisen, höheren Einkaufspreisen für Teile und unter den Lieferketten-Problemen leiden, aber höhere Kosten nur sehr begrenzt direkt an die Kunden weitergeben können.

Beim Ausblick bestätigte Vorstandschef Johannes Schmidt trotzdem die Prognose, wonach im Gesamtjahr ein Umsatz zwischen 1,80 und 1,95 Milliarden Euro und ein Ebit zwischen 115 und 130 Millionen Euro erzielt wird. Allerdings stellte der erfahren Manager diese Guidance, die vor dem Ukraine-Krieg berechnet worden war, unter Vorbehalt, nachdem der russische Einmarsch auch die mittelständische Wirtschaft vor neue Herausforderungen stellt. Zudem betonte Schmidt, dass der Wachstumskurs unverändert fortgesetzt wird und auch Zukäufe weiter auf der Agenda stehen, zumal die finanziellen Rahmenbedingungen dafür vorhanden sind. Wir halten es daher sogar für möglich, dass die Zahl der Beteiligungen noch in 2022 von derzeit 47 auf 50 steigt.

Die Indus-Aktie (620010) zeigte sich zuletzt recht robust im schwierigen Kapitalmarktumfeld. Zwischen 26 und 28 Euro könnte sich nun ein neuer Boden gefunden haben, der den Startschuss für höhere Kurse legen könnte. Dazu passt die Fundamentalbewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 und einer Dividenden-Rendite von knapp 4 Prozent, denn nach der Hauptversammlung am 31. Mai folgt eine Zahlung von 1,05 Euro (sofern das Gremium dem Vorschlag der Verwaltung zustimmt). Langfristanleger können daher bei Indus zugreifen.

Indus-Aktie (Tageschart): Ist der neue Boden schon gefunden?

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Bildquelle: Indus (Lötanlage der Tochter Betek); Chartquelle: guidants.com
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