Plusvisionen

Dr. Hönle-Aktie // Genug bestraft

Bildquelle: Dr. Hoenle

Corona bestimmt weiterhin einen großen Teil unseres Lebens. Während auf der einen Seite vor allem die mangelnde Impfbereitschaft von extrem vielen seriösen Experten scharf kritisiert wird, suchen Forscher nach medizinischen Lösungen, wie Covid-19 und seine immer zahlreicheren Mutationen besiegt werden kann. Noch unter dem Radar läuft dabei Dr. Hönle. Denn deren UV-Luftentkeimungslösungen können die in den Aerosolen enthaltenen SARS-CoV-2-Viren, aber auch andere Krankheitserreger, deaktivieren. Trotzdem neigte die Dr. Hönle-Aktien (515710) in den vergangenen Monaten zu Recht zur Schwäche. Wir sagen, warum sich dies nun ändern kann.

Die Dr. Hönle-Geräte können zweifelsfrei mit ihrer UV-Strahlung quasi alle Viren einfach, sicher und effektiv unschädlich machen. Daher sollte dieser Geschäftsbereich des Anlagenbauers eigentlich boomen. Dies hatte das Management eigentlich auch so erwartet. Denn die Geräte können beispielsweise in Schulen oder öffentlichen Gebäuden eingesetzt werden. Die Technologie ist dabei längst anerkannt, sie wird beispielsweise in vielen Krankenhäusern zur Reinigung von Operationssälen verwendet. Zudem gibt es dafür inzwischen Corona-Förderprogramme der öffentlichen Hand und auch Nachfrage aus der Industrie. Doch im Oktober musste Dr. Hönle seine Ziele kassieren.

So sollte der operative Gewinn (Ebit) nur noch nahezu auf Vorjahresniveau liegen, nachdem vorher eine deutliche Ergebnisverbesserung angepeilt worden war. Die Steigerung war aber nicht möglich, da der Umzug in ein neues Firmengebäude dazu führte, dass weniger produziert und ausgeliefert werden konnte, als ursprünglich geplant. Hinzu kommen längere Lieferzeiten für Bauteile und Rohstoffe. Im November folgte zudem die Mitteilung, dass 7,5 Millionen Euro an Wertminderungen im Geschäftsjahr 2020/21 (per 30.9.) zu berücksichtigen sind. Damit verlor Dr. Hönle am Kapitalmarkt viel Vertrauen, was in einem sinkenden Aktienkurs ablesbar ist.

Die Anfang Dezember vorgelegten Jahreszahlen für 2020/21 zeigen dies eindeutig: So sank das Ebit von 8,1 auf 0,3 Millionen Euro. Es entstand sogar ein Verlust von 4,8 Millionen Euro – nach einem Gewinn von 5,6 Millionen Euro im Vorjahr. Doch es gibt Hoffnungen, die uns für die Aktie zuversichtlich stimmen. So liegt der Auftragsbestand rund 80 Prozent über dem Vorjahreswert. Wir sind daher für 2021/22 optimistisch, dass nun endlich auch die vielen Aufträge in Gewinne gewandelt werden. Denn der Umzug ist abgeschlossen und die Kapazitäten für schnellere und höhere Produktionszahlen ist gelegt. Dies sollte sich bereits in den Werten des laufenden ersten Quartals 2021/22 ablesen lassen, aber vor allem im zweiten Quartal voll durchschlagen.

Charttechnisch ist immerhin der steile Abwärtstrend gebrochen, der mittelfristige Trendkanal zeigt allerdings noch abwärts, wenngleich sich im Bereich um 40 Euro eine Bodenbildung abzeichnet. Risikofreudige Anleger setzen auf die charttechnische und die operative Trendwende und bauen Positionen mit Limitorders um die 40-Euro-Marke auf.

Schade, dass es keine Discount-Zertifikate auf diesen Basiswert gibt. Hier wären sicher derzeit attraktive Konditionen abbildbar, weshalb die Emittenten gerne nachlegen dürfen. Für Anleger, denen die einfache Gewinnchance eines Direktinvestments nicht ausreichen, gibt es aber Faktor-Zertifikate. Ein Beispiel ist ein Papier mit der WKN MC47F2, welches die Bewegung des Basiswerts verdoppelt – allerdings nach oben wie nach unten.

Dr. Hönle-Aktie (Tageschart): Gelingt die Bodenbildung bei der 40-Euro-Marke?

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Bildquelle: Dr. Hoenle, Chartquelle: www.guidants.com
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