Plusvisionen

China // Die Partei, die Partei, die hat immer recht … auch an der Aktien-Börse

Die Partei, die Partei, die hat immer recht … Das gilt ganz besondere in China (und nicht nur bei CDU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder). Und wir Börsianer sind doch – seien wir ganz ehrlich – froh darüber im innersten unseres Herzens. Die Partei wird es richten, sie muss es richten, auch wenn es eine kommunistischer Partei ist und der Markt dabei den Bach runter geht. Wer will das schon, eine strauchelnde chinesische Wirtschaft und eine kollabierende Börse?

Die Produzenten-Preise sind in China nun auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gefallen. Es war zudem der 41. Rückgang in Folge. Taumel China in eine Deflation? Anleihenguru Bill Gross sieht die Welt ohnehin nur noch einen Schritt davon entfernt. Nun hat es auch der letzte wirtschaftlich Interessierte mitbekommen: China hat ein Konjunkturproblem. Die Wirtschaft dürfte, wenn überhaupt, keinesfalls mit der angestrebten Rate von 7 Prozent wachsten.

Aber in der Volksrepublik greift die Partei zu einem probaten Mittel, das, so hat es den Anschein, auch schon in Japan, in den USA, in Großbritannien gewirkt hat, China druckt Geld, sie gibt dieses den Banken und Investmentfirmen, die dieses dann wieder (in Aktien) investieren sollen. Auch China ist beim Quantiative Easing (QE) angekommen.

Chinas Börse könnte nun auf den neuen QE-Modus umschalten. Heute hat sich das bereits mit einem Plus von gut 4 Prozent im FTSE China A50 Index (Festlands A Aktien) angedeutet. Der Reflex funktioniert so: Je schlechter die Wirtschaftsnachrichten, desto größer ist die Hoffnung auf eine noch größere geldpolitische Stimulierung. Ähnlich hat das auch schon in der Zeit von November 2014 bis Juni funktioniert. Die Kurse wurden von der Hoffnung auf immer größere Partei-Geschenke getrieben. Doch nun könnte das Ganze eine neue Qualität bekommen.

Charttechnisch wird man als erstes sehen, ob sich an die (kleine) Bodenbildung nun ein neuer Aufwärtstrend anschließt (siehe Chart).

Nachtrag vom 11. August 2015: Die Situation in China scheint noch ernster als angenommen. Nun hat die Peoples Bank of China (Chinas Notenbank) die heimische Währung Renminbi um 1,9 Prozent abgewertet. Offenbar soll jetzt doch die Exportindustrie gestärkt werden, um die Wirtschaft insgesamt in Schwung zu bringen. 

[highlight]FTSE China A50 Index: Aufwärtstrend nach Bodenbildung[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Michael Zeller Autionshaus [bearbeitet]
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