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DEWB-Aktie // Lloyd Fonds-Kurs gibt die Richtung vor

Bildquelle: DEWB

Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft, kurz DEWB, verfügt zwar über eine große Historie mit Wurzeln bis ins Jahr 1872. Der aktuelle Ansatz der in Jena ansässigen Beteiligungsgesellschaft zielt vor allem auf ein junges und aufstrebendes Klientel ab, nämlich auf Gesellschaften rund um den Asset Management-Sektor, die dort zudem die Digitalisierung vorantrieben. Am Kurs der DEWB-Aktie (804100) sind die Chancen der Gesellschaft aber kaum ablesbar, denn der Titel verlor seit Jahresbeginn rund die Hälfte seines Werts. Zuletzt deutete sich aber Besserung an.

Aktuell befinden sich sieben Beteiligungen im Portfolio. Der dickste Brocken darunter ist die ebenfalls börsennotierte Lloyd Fonds [siehe Plusvisionen HIER], an der die DEWB rund 19 Prozent hält. Hinzu kommt eine durchaus werthaltige Beteiligung an der Schweizer Stableton, die eine Plattform für alternative Investments aufgebaut hat und diese auch selbst betreibt. Bekannt sind zudem die beiden Neobroker Nextmarkets und die zuletzt eher negative Schlagzeilen verursachende Naga, an denen die DEWB nur kleine Anteile hält.

Als spannend sehen wir zudem die Beteiligung an Aifinyo [siehe Plusvisionen HIER] an, einem ebenfalls börsennotierten Spezialisten für innovative Finanzierungslösungen. Hinzu kommen Engagements bei einem Pionier im Bereich der Ausgabe von Krypto-Wertpapieren (Cashlink) und einer digitalen Vermögensverwaltung (LAIC), die in enger Verbindung zu Lloyd Fonds steht.

Allein die Beteiligung an der Lloyd Fonds, die demnächst in Laiqon umbenannt werden wird, hat derzeit einen Börsenwert von rund 22 Millionen Euro. Alle weiteren Assets schätzen wir in Summe auf zwölf bis 15 Millionen Euro, abhängig von der jeweiligen Börsenstimmung und dem Marktumfeld im Venture Capital-Bereich. Daraus ergibt sich ein Gesamtwert von mindestens 34 Millionen Euro oder – bei 16,75 Millionen ausstehenden Aktien – von rund 2,00 Euro pro Anteilschein. Dem steht gegenüber, dass DEWB aktuell an der Börse lediglich mit knapp 18 Millionen Euro beziehungsweise 1,03 Euro pro Aktie gehandelt wird.

Natürlich ist dabei der klassische Beteiligungsgesellschafts-Abschlag zu berücksichtigen, da niemals alle Einzel-Beteiligungen sofort veräußert werden können. Hinzu kommen Risiken aus einer Mitte 2023 fälligen Unternehmensanleihe mit einem ausstehenden Restvolumen von rund neun Millionen Euro. Trotzdem sehen wir die Diskrepanz zwischen Gesamtwert und Börsenbewertung als zu groß an, woran wir Nachholpotenzial für die DEWB-Aktie ableiten. Denn das Thema Digitalisierung wird die Finanz- und Asset Management-Branche in den kommenden Jahren stetig begleiten. Dabei trauen wir dem erfahrenen Vorstandschef Bertram Köhler durchaus zu, dass er bei weiteren jungen und aussichtsreichen Finanz-Start-ups frühzeitig investiert.

Bei der DEWB-Aktie fällt auf, dass sie dem Papier von Lloyd Fonds, die ihre jüngste Erholung schon etwas früher startete, mit leichter Verzögerung nachzieht. Auch aus diesem Grund können risikofreudige Anleger auf die jüngste Erholung aufspringen. Orders sind mit Blick auf die Handelsumsätze aber unbedingt eng zu limitieren – aktuell um 1,06 Euro. Anschließend raten wir, die Position mit einem Stopp unter dem Jahrestief bei 0,78 Euro abzusichern.

DEWB-Aktie (Tageschart): Comeback-Versuch ist gestartet

DEWB, Aktie, Chart

Bildquelle: DEWB; Chartquelle: stock3.com
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